Etappe 3: Von Warschau nach Brest / From Warsaw to Brest (202 km)

Warten auf die anderen / Waiting for the others

Autofahrer Polen. Grenze Polen / Belarus. Maut. Geburtstag Manfred.

Während in Posen und bis Warschau das Autofahren sehr entspannt war, merkt man den Warschauer Autofahrern die Hauptstadtattitüde deutlich an: Es wird ordentlich Gas gegeben und geschnitten. Sicherheitspuffer gibt es nur noch wenig. Am besten man fährt berechenbar und läßt die anderen hektisch um einen herum heizen.

[EDIT] Krassestes Beispiel: Während wir überholten, wurden wir ebenfalls überholt.

Die Fahrt zur Grenze Polens mit Belarus führt größtenteils über Landstrasse. Langsamere Fahrzeuge nutzen den halbspurigen Standstreifen, so dass in der Mitte quasi eine dritte Spur zum Überholen entsteht.

Kurz vor der Grenze sammelt sich dann die gesamte Truppe und fährt gemeinsam in die Grenzschlange. Wer denkt, dass die polnischen Grenzer EU-Fahrzeuge schneller abfertigen, der irrt sich. Immer in Vierergruppen werden die Pässe und Fahrzeugscheine eingesammelt und dann dauert es gefühlt eine Viertelstunde, bevor es weiter geht. Insgesamt warten wir über eine Stunde auf der polnischen Seite. Das hört sich nicht viel an, aber wer Schengen gewohnt ist, der fragt sich schon, was die da treiben – bei einer schnelleren Abfertigung würde man allerdings einfach nur länger auf der Belarus-Seite warten.

Dann wird es spannend. Wir fahren langsam an die Belarus-Grenze heran. Der erste Posten verteilt die Immigrationskarten und eine Art Laufzettel. Dann muß man mit den ausgefüllten Karten zu einer Bude. Dort erfolgt die eigentliche Immigration. Im zweiten Schritt erfolgt dann die Zollabfertigung – die ist deutlich komplizierter. Nicht allerdings für uns. Wir stellen uns völlig ahnungslos (zunächst hatte ich versucht, durch die grüne Spur “nothing to declare” zu kommen, aber das war nicht von Erfolg gekrönt), zeigen der Zöllnerin auf der Karte am Auto, was wir vor haben, und schon spricht sie gutes Deutsch und auch die fehlende zweite Seite der Autodeklaration ist kein Problem. Auch das vollgepackte Auto wird nur lustlos und oberflächlich untersucht. Nicht einmal bezahlen müssen wir etwas, während sich später herausstellt, dass alle anderen Teams zum einen eine Gebühr bezahlen, zum anderen zum Teil mehrmals vom Auto in ein Abfertigungsgebäude und wieder zurück mussten. Ausserdem wurden einige der anderen Fahrzeuge deutlich mehr gefilzt. Glück gehabt.

Nach etwa einer weiteren Stunde sind wir nach Durchquerung eines dritten Grenzpostens dann problemlos eingereist und treffen auf Alla, unsere Begleiterin bis zur russisch-mongolischen Grenze.

Noch schnell einen Maut-Chip für die Autobahn besorgen (ich habe ca. zwanzig Unterschriften geleistet ohne zu wissen warum es geht) und ab ins Hotel. Dort spendiert Manfred nach dem Essen Champagner, weil er Geburtstag hat und 82 Jahre alt wird.


Car driver in Poland. Border Poland / Belarus. Toll road.  Birthday Manfred.

While driving in Poland was fully relaxed so far, Warsaw drivers clearly demonstrate a sporty to reckless attitude: They really put their foot down and ignore any safety buffer. It was the best to just drive as predictable as possible and let the others chase around us.

The trip to the border to Belarus was mainly on two-track highways. Slower vehicle used the narrow emergency lane or shoulder to give overtaking cars way. So the two-track road became virtually a three-track road with alternating driving direction in the middle track. Nothing really new to us, but it always requires full concentration on the road. [EDIT] Best example: While we overtook a truck another car overtook us in parallel.

Near to the border we regrouped and enter the area altogether. It was my clear expectation that the polish side of the border would be a breeze for us as EU citizens – but that was a mistake. It took us more than an hour to cross the gate. This does not sound too bad, but we are very used to Schengen with no border controls at all.

A little bit of tension laid in the air when we approached the Belarus border. The last time I felt the same way was in Myanmar – and at the US immigration shortly after 9/11. First came the immigration, which took us just fifteen minutes. Afterwards we had to undergo the customs procedure. I tried to get through the green lane “nothing to declare” but that was not successful. When the customs officer approached us I showed her the map on the car and explained what we want to do – and suddenly she switched to German and the rest of the check was a breeze compared to what others in our group experienced. They had to pay a fee, had to go back and forth between the car and a customs terminal and some cars where heavily searched.

It took us just an hour to settle everything and after crossing a third post we finally entered Belarus and met our tour guide Alla who will accompany us the whole route to the Russian-Mongolian border.

After purchasing a toll device for the highways (I signed up to twenty papers I could not read) we rushed to the hotel where Manfred invited us to a glass of Champagne to celebrate his 82nd birthday.

3 Replies to “Etappe 3: Von Warschau nach Brest / From Warsaw to Brest (202 km)”

  1. Hallo , Ihr beiden Globetrotter ,
    wann schreibt Ihr eigentlich Eure Berichte , nachts im Bett oder beim Frühstück ?
    Übrigens : Was machen die Ohrenschmerzen ?
    Ansonsten gute und pannenfreie Weiterfahrt !
    Willi

    1. Hallo Willi,

      die Posts schreiben wir in der Regel nach dem Abendessen.

      Ohrenschmerzen: Gestern dachte ich schon es wäre fast vorbei, aber heute war es wieder leicht schlimmer. Wenn es bis Moskau nicht besser ist, werde ich da noch einmal zum Arzt gehen müssen.

  2. Hey Dirk,
    Greetings here from AllianzGI in New York!

    This sounds like quite an eventful trip so far…hopefully the weather remains good and your ear heals up nicely. Safe travels….we’ll look forward to some more highlights!

Comments are closed.