Das weisse Kaninchen / The White Rabbit

Terrasse des “Weissen Kaninchens” / Terrace of the “White Rabbit”

Als ich einer Kollegin, die weiß, dass wir gerne gute Restaurants besuchen, erzählte, dass ich nach Moskau fahre, empfahl sie mir das “Weiße Kaninchen”.  Das Restaurant interpretiert russische Rezepte neu: Feiner, dekonstruiert, moderner Rahmen. Nach einem Blick in die Speisekarte reservierten wir bereits vor dem Start unserer Reise einen Tisch.

Das Restaurant zu finden ist nicht leicht. An der angegebenen Adresse findet man zunächst einen Italiener. Auch nicht schlecht, aber nicht das, was wir suchten. Um den Block. Nein. Dann die Eingebung: Vielleicht ist es im Kaufhaus nebenan. Das sieht gegen 20 Uhr bereits geschlossen aus, aber die Automatiktür öffnet sich und nach Durchfragen in der Parfümabteilung fahren wir mit einem Aufzug mit einem Zwischenstopp in den 16. Stock.

Coole Atmosphäre. Das Angebot, auf der Terrasse zu sitzen, nehmen wir nach kurzer Beratung bzgl. der Temperaturen an. Das können wir uns nicht entgehen lassen. Und tatsächlich: Bestes Lounge-Flair, toller Blick auf altes Moskau (u.a. Aussenministerium, Universität) und neues Moskau. Erstklassig.

Wir nehmen das Degustationsmenü, dass sechs besonders “experimentelle” Häppchen und sieben normale Gänge beinhaltet. Die Warnung, dass dies mindestens drei Stunden dauern wird, erfreut uns eher, als dass sie abschreckt.

Der Wein ist auch schnell gefunden und schon geht es mit einem kleinen Gag los: Wir sollen eine Art Wodka sehr stark zwischen den Handflächen verreiben – man riecht dann starke Getreide-, ja sogar Brotaromen. Interessanter Start.

Die nächsten 13 Gänge sind alle ohne Ausnahme grandios. Mal weniger aufgeregt, sondern eher etwas zurückhaltend, aber trotzdem interessant, mal Geschmacksexplosionen. Dabei hörte sich die Menükarte zum Teil gefährlich an: Schwanenleber, Elchlippen zum Beispiel. Zartbesaitete Leser mögen bitte großzügig darüber hinweg lesen.

Natürlich geht es in Moskau nicht ganz ohne Erwähnung anderer Gäste: Das mittelalte Pärchen, bei dem sie sich ordentlich zuknallt, die Touristen (wie wir), die sich nach Empfehlung durch das Degustationsmenü kämpfen, ein wenig hippes Volk, aber auch einige, die hipp und schick sein wollen, sich dann aber nur einen Tee oder Kaffee leisten können. Natürlich Unisex-Toilette, natürlich der ein oder andere, der noch seine Begleitung mit teurem Wein beeindrucken muß, um den erfolgreichen Verlauf des Abends sicher zu stellen. Halt das übliche.

Fazit: Unbedingte Empfehlung für Menschen, die gutes Essen schätzen und keine Angst vor den internationalen Preisen in solchen Etablissements haben (bei Jacobs haben wir mehr ausgegeben). Bestes Restaurant auf der Reise bisher.


Elchlippen-Ravioli mit Morchelsauce / Goose lip ravioli with morel sauce

When I said to a colleague who knows my addiction to good food that I will be in Moscow for two nights, she recommended the White Rabbit, a restaurant interpreting classic Russian dishes in a modern style: More delicate, deconstructed, modern surrounding. After a short internet  research we reserved a table.

It is not easy to find the restaurant. At the given address we spotted an Italian restaurant. Not bad but not exactly what we were looking for. Around the corner? No. Then the inspiration: Maybe it is in the department store right to the Italian restaurant. It looked already closed but the automatic door opened and a guard pointed to an elevator in the back. Up to 16th floor.

Cool atmosphere. Reception offered us to sit on the terrace. After a short alignment regarding the temperatures we could not resist. Indeed: Lounge flair at its best, phantastic view on the old (ministry of foreign affairs, university) and new Moscow. First class.

We took the tasting menu with six experimental bites and seven regular courses. The warning that it will take at least three hours was more a delight than a threat.

Wine was found easily and the fun started with a culinary gimmick: We were asked to intensively rub our palms with a kind of Vodka – we smelled strong wheat and bread aroma. Nice start.

The next thirteen courses were great without exception. Some were delicate nevertheless interesting, others a explosion of taste. Said that some of the ingredients looked spectacular: swan liver & goose lips. Highly sensitive readers may forgive us.

Of course such a location comes also with some entertainment from other guests: A middle aged couple, she drunken. Tourists (like us) wrestling through the tasting menu, some hipsters and some wannabes – but they can only afford a tea or coffee, some guys who have to impress their escort to ensure the proper ongoing of the further night. The unisex restroom completes the whole set up. The usual stuff.

Conclusion: Unconditional recommendation for people who like good food and are not afraid of the pricing in such locations (we paid more at Jacobs restaurant). Best restaurant on our journey so far.

Degustationsmenü 10.06.2017 / Tasting menu June 10th 2017

Unser Tagesablauf / Our daily routine

Russische Aussenministerium / Russian ministry of foreign affairs

Es war eigentlich vor der Reise klar, dass es sich nicht um klassischen Urlaub handeln wird. Das bewahrheitet sich jetzt:

  • 5-7 Uhr aufstehen (normalerweise 6:20 Uhr)
  • duschen, frühstücken, Auto beladen
  • Abfahrt 90 Minuten später
  • Etappe. Stopps nur um Menschen zu entleeren oder Auto zu befüllen
  • Ankunft früher bis später Nachmittag
  • 2-4 Stunden die Zielstadt besichtigen (in der Regel zu Fuß, 5-10 Kilometer)
  • Essen, ein wenig Austausch mit den anderen Teams
  • Briefing für den nächsten Tag
  • Fotos sichten
  • Blog schreiben
  • Schlafen

Dabei ist mit Ausnahme des gemeinsamen Abendessens und Briefings alles individuell pro Team frei gestaltbar.


It was already clear before the journey started that it will differ from a normal vacation:

  • Waking up between 5 to 7 am (normally 6:20 am)
  • shower, breakfast, loading the car
  • Start 90 minutes after wake up
  • Stopps just to relieve people or fill up the car
  • Arrival at the destination between early and late afternoon
  • 2-4 hours sightseeing at the destination (usually 5-10 kilometers by feet)
  • Dinner, a short chat with the other teams
  • Briefing for the next day
  • Photo screening
  • write blog post
  • sleeping

Except dinner and briefing the schedule of the rest of the day is in the hand of the respective teams and can be managed fully independently.

Etappe 8: Von Nischni Nowgorod nach Kasan / From Nizhni Novgorod to Kazan (396 km)

Drei Religion: Christentum, Kommunismus, Islam (rechts nach links) / Three religions: Christianity, Communism, Islam (right to left)

Wie gehabt, war die Etappe weitestgehend problemlos. Ein paar Unfälle, die einen zusammen mit der sicher dreistelligen Zahl an Kreuzen am Wegesrand, die wir bisher gesehen haben, an die Gefährlichkeit der Strassen erinnern. Von einfachen Kreuzen und Blumenkränzen bis hin zu bombastischen Gedenksteinen aus Marmor ist alles dabei. Wenn das so weiter geht, dann haben wir bis zur mongolischen Grenze eine vierstellige Zahl gesehen. Wahnsinn.

Im Hotel in Kasan wütet die FIFA. Strengste Sicherheitsvorkehrungen, die diesmal sogar ernst genommen werden, weisen auf den kommenden Confed Cup hin. Die Deutsche Mannschaft spielt hier am 22. Juni, aber bereits jetzt wird die komplette Marketingmaschinerie in der Stadt angeworfen.

Die Einkaufsstrasse von Kasan ist ähnlich wie in Nischni Nowgorod ein Schmuckstück. Auch der Kreml ist super. Hier mit der Besonderheit, dass neben den obligatorischen Kirchen eine grosse Moschee auf dem Gelände steht. Tartastan hat zu ca. 50% eine islamische Bevölkerung.

Am Abend ist dann Bescherung. Der Veranstalter hatte ein Einsehen mit den irrlichternden Teams und hat russische Navigationsgeräte gekauft. Damit sind dann hoffentlich wieder alle Teams voll einsatzbereit.


FIFA Sicherheitswahnsinn / FIFA security madness

Like the days before the stage was more or less relaxed. A couple of accidents, which – together with the huge number of crosses at the road – remember one how dangerous Russian roads are. The variety is enormous: From simple wooden crosses or funeral wreaths to bombastic granite tombstones. If this continues in the same manner to the Mongolian border the amount of memorial sites we will have seen will sum up to a four digit number. Total madness.

FIFA causes havoc in the hotel. Highest security measures – this time really – remember us that Confed Cup will start in a couple of days and Kazan is one of the host cities. The Nationalelf will play here June 22nd. Marketing machinery is on full throttle.

The pedestrian area is – similar to Nizhni Novgorod – a beautiful spot. The Kremlin is also worth a visit and beautifully located. This time it also includes a mosque beside the churches. Tartastan has approximately 50% of islamic population.

In the evening we all receive gifts. The tour operator realized that some of the teams are in trouble and bought Russian satellite navigation systems. I hope this will allow all teams to enjoy the upcoming stages.

Immer noch in Europa / Still in Europe

Mehr als 3.000 km geschafft / More than 3.000 km done

So langsam sieht man, dass wir bereits einen signifikanten Teil der Strecke geschafft haben – aber wir sind immer noch in Europa und bis zum Ural sind es noch 1.000 km.


One can see that we slowly but steady come closer to our destination. But we are still in Europe and the Ural Mountains are still 1.000 km ahead of us.

Etappe 7: Von Moskau nach Nischni Nowgorod / From Moscow to Nizhny Novgorod (427km)

Kriegsdenkmal WWII mit Wolgablick / WWII memomerial with Volga in the background

Die heutige Etappe verläuft weitestgehend ereignislos: über 300 Kilometer auf einer Straße immer gerade aus. Bemerkenswert ist nur die Dichte an Polizeiposten und Radarfallen. Auf zehn Kilometer habe ich 6(!) gezählt. Im Gegensatz zu anderen in der Gruppe wurden wir aber nicht angehalten. Hinzu kommen an der ein oder anderen Stelle Pappattrappen von Polizeiautos, über die wir doch ein wenig schmunzeln mussten.

Höhepunkt des Tages: ein grandioser Blick auf die Wolga vom  Kreml in Nischni Nowgorod (für uns beide das erste Rendezvous mit diesem Fluss) . Überhaupt ist die Innenstadt sehr nett, mit einer Fußgängerzone, in der am Sonntagnachmittag die Hölle los ist.

Beim Abendessen gibt es nur ein großes Thema: Die Navigation. Bei mindestens zwei Teams sind Teile der Technik entweder ausgefallen oder funktionieren nicht wie geplant. Leider sind auch die vom Veranstalter bereitgestellten Garmins nicht gut präpariert: zwar ist die Route vorhanden, nicht aber das Straßennetz. Das ist auf dem Land kein Problem, aber in der Stadt praktisch nicht nutzbar.

Wir navigieren primär mit der App “Scout” von Skobbler. Die basiert auf routingfähigen OpenStreetMap-Karten. Kleiner Nachteil in Russland: Straßennamen in kyrillisch – aber das übt. Kommen wir damit nicht weiter, nutzen wir Google Maps. Abgesehen vom erforderlich Datenvolumen nicht zu toppen. Für Fragen, die man eher mit einer Papierkarte lösen könnte, also um einen Überblick zu bekommen, Zusammenhänge zu verstehen etc., nutzen wir “Mapout”. Diese Apps haben wir auf insgesamt sechs Devices. Das sollte eigentlich reichen.


Polizeiauto-Attrappe / Fake police car

Today’s stage was relaxed: More than 300 km on the same road more or less straight to the east. The number of speed traps is countless. I counted 6(!) within a distance of 10 kilometers. In opposite to some others police did not stop us. Fun fact: Police positions fake police cars at the road.

Highlight of the day: A great outlook from the Kremlin of Nizhny Novgorod over the Volga river (for us the first rendezvous with the river). The city center is also nice. A huge crowd of people wallowed through its lovely pedestrian area on Sunday afternoon.

At dinner the group had one predominant topic: Satellite Navigation. At least two teams lost their GPS equipment completely or had configuration problems. Unfortunately the Garmins provided by the tour operator have also a lot of flaws: While the route is correct, all additional map details are missing. That makes navigation in cities more or less impossible.

We are navigating primarily with an app called “Scout” from Skobbler. It is based on OpenStreetMap material. Only issue in Russia so far: Street names are in Cyrillic – but that is good practice. In case of problems we use Google Maps in addition. Required data volume aside nothing can beat it. If we want to get an overview where we are, how far it still is or other questions a paper map can answer best, we use “Mapout”. In total we have these apps on 6 devices.

 

Ein Tag in Moskau / A day in Moscow

 

Moskau Panorama / Moscow panorama

Die gemeinsame Stadtführung ist die einzige auf der gesamten Tour und man merkt schnell: Alle sind eher individuelles Reisen gewohnt und haben andere Vorlieben: Die einen wollen laufen, die anderen wollen oder können nicht, die einen wollen gerne in einem Cafe verweilen, die anderen wollen weiter, die einen interessieren sich für Kirchenkunst, die anderen eher nicht, die einen waren schon mal da und haben alles gesehen, die anderen nicht. Letztlich raufen wir uns zusammen, jeder nimmt ein wenig Rücksicht auf den anderen und es wird insgesamt ein schöner Tag:

Universität, Viertel rund um den Bolshoi, Kaufhaus GUM, roter Platz, Kreml, Metro. Das sind so die Highlights. Unsere deutschsprachige Führerin Tamara leitet uns gut durch den Tag. Als wir allerdings die Kreml-Kirchen besichtigen, referiert sie endlos über die Ikonen und Teammitglied nach Teammitglied verabschiedet sich nach draußen.

Moskau ist wirklich nett (mit Ausnahme der Parkplätze natürlich ;-)). Eine Architektur, die man so von anderen Weltstädten nicht kennt, die zentralen Bereiche sind top gepflegt oder renoviert und ein wenig Unterhaltung gibt es auch. Z.B. ist der Kreml durch eine Straße zweigeteilt. Auf der einen Seite die Touristen und die Historie, auf der anderen Seite die aktuelle politische Führung im Tagesgeschäft. Die Strasse gehört der Politik. Und so wird jeder, der es wagt, diese zu betreten, sofort angepfiffen. Penibelst wird auf die Einhaltung der Regeln geachtet.

Mir haben es insbesondere die Metro-Stationen angetan. Sehr unterschiedlich im Stil (Jugendstil, sozialistischer Klassizismus etc.), zwischen elegant und bombastisch.

Am Abend besuchen wir das Restaurant “Weisses Kaninchen”, die Empfehlung einer Kollegin. Dazu wird es einen eigenen Post geben.


The jointly undertaken city tour carried it out immediately: We are all not used to travel in a group. Everybody has its own preferences: Some want to walk, others don’t or even cannot walk, some want to rest in a cafe, others want to continue the tour, some are interested in certain cultural attraction, others are not, some have been here before, others not. But in the end we all showed respect, considerated the others’ needs and it became a nice day:

University, quarters around Bolshoi, Shopping Center GUM, Red Square, Kremlin, Metro. That were the highlights. Our German speaking guide Tamara accompanied us in a great fashion through the day. Only when it came to the churches in Kremlin she gave an endless lecture on the ikons and team member after team member dropped out of the group and waited outside.

Moscow is really nice (except the parking situation, of course ;-)). A special architecture you do not see in other world capitals, the central areas are in excellent shape or freshly renovated and entertainment is guaranteed: For example the Kremlin is divided by a street into two areas. One is for the tourists and one is the center of the Russian power. The street belongs to the latter. In case a tourists sets foot on the street severals guards use their whistles and chase the tourists away.

I especially liked the Metro stations. Very hetergeneous in style (art nouveau, socialistic classicism etc.) – some being elegant, others monumental.

In the evening we had dinner at the restaurant “White Rabbit,” a recommendation by a colleague of mine. I will cover the visit in a separate post.

Wir lernen kyrillisch / We practice cyrillic

S-e-r-g-e-i   P-r-o-k-o-f-j-e-v

In Vorbereitung auf die Reise haben wir versucht, das kyrillische Alphabet zu lernen, aber ohne Unterstützung und die richtige Umgebung war es schwierig. Hier in Russland ist es anders. Wir kennen inzwischen 80-90% aller Buchstaben und sind auf dem Level eines Erstklässlers. Es hilft die Bedeutung des Wortes zu kennen, sonst ist es immer noch schwierig.


When preparing the trip we tried to learn the cyrillic characters, but without guidance and context it was not easy. Here in Russia it is different. We know approximately 80-90% of the alphabet and can now decipher words on first grade level. It helps if you understand the meaning of the word. Otherwise it is still hard.

Etappe 6: Von Brjansk nach Moskau / From Bryansk to Moscow (396 km)

Hotel Peking in Moskau am Gartenring / Hotel Beijing at Garden ring

Es hört sich etwas kleinkariert an, aber heutiger Hauptaufreger: Parkplatz.

Da nimmt man sich vor mit dem Auto nach China zu fahren und regt sich dann einen halben Tag über den nicht vorhandenen Parkplatz in Moskau auf? Hört sich blöd an, ist aber so. Dabei sind Parkplätze genug da. Aber die hinter dem Hotel sind für die Direktion reserviert und werden fast mit Waffengewalt vom Personal verteidigt, die vor dem Hotel können wir als Nichtrussen nicht bezahlen…kompliziert. Aber irgendwann gelöst. Die Gutmachung ist typisch russisch: Alkohol in Hülle und Fülle….uns auf den Parkplatz hinter dem Hotel zu lassen, wäre preiswerter gewesen, aber wir wollen nicht nachtreten.

Doch von Anfang an: Morgens begrüßt uns ein tolles Frühstück im sozialistischen Hotel in Bryansk. Frikadellen, Hühnercurry, Graupen, Krautsalat, rote Beete-Salat. Das trifft nicht den Geschmack von jedem, aber wir finden es großartig.

Draußen begrüßt uns leider der Regen. Für uns ein Ärgernis, für die Motorradfahrer eine ständige Bedrohung. Die Elektrik macht schlapp, die klamme bis nasse Kleidung zerrt an den Nerven. Trotzdem sind die beiden auch abends nach einem kleinen Verschnaufer und einem Bierchen gut gelaunt. Bemerkenswert.

Den Moskauer Verkehr liebe ich. Genau mein Ding! Es gibt klare Regeln: Pokern bis zum Schluß und es zieht der zurück, der am meisten verlieren kann – d.h. ich gewinne mit unserem Panzer immer gegen jeden BMW, Benz, Audi und was da noch so herumschwirrt und auf dicke Hose macht, weil alle Angst um ihr bisschen Auto haben. Nur vor Rostlauben muss ich ein wenig aufpassen.

Der kleine Spaziergang in die Umgebung führt uns in nette und ruhige Nebenstrassen mit kleinen Restaurants, Cafes und Geschäften. Nett.

Das Problem mit dem Parkplatz ist primär folgendes: Es kostet Zeit eine Lösung zu finden. Und Zeit ist so ziemlich das Wertvollste, was es auf dieser Reise gibt. Alle Parkplätze in der Umgebung sind bewirtschaftet. So weit so gut. Parkautomaten scheint es aber nicht zu geben, sonder man zahlt per SMS. So ähnlich haben wir das schon in Amsterdam gesehen. Das geht aber nur mit einer russischen SIM. Haben wir nicht. Nach vielem Hin und Her finden wir dann doch einen Automaten. Nächstes Problem: Obergrenze sind 1000 Rubel – das reicht für 5 Stunden. Neue Strategie: Nicht bezahlen, im Zweifel 2500 Rubel Strafe bezahlen. Rechnung geht an die Adresse des Fahrzeugeigentümers – na denn.


It sounds a little bit narrow-minded: Todays exciter was the parking situation in Moscow.

Why are we upset about the parking situation in Moscow when we go by car to China? Sounds a little bit stupid. The truth is: It is plenty of space available in the back and in the front of the hotel. But the space in the back is reserved for the hotel management and the staff protect it virtually with armed forces, the space in front we cannot pay, because it requires a Russian SIM…complicated. But solved after a couple of hours. The amends of the hotel have been typically Russian: Lots of alcohol in the evening.

However first things first: At the morning the hotel surprises us with a great breakfast: Meatballs, chicken curry, pearl barley, coleslaw, beet root salad. Not everybody’s taste, but we like it!

Unfortunately it rains again. For us it is just annoying, for the motorcycle drivers it is  a constant thread. The electrics of one of their bikes has severe problems, the damp clothes tug in the nerves. Nevertheless both are in remarkable good mood after a short break and a beer. Applaudable.

I really like the Moscow traffic. Exactly my type of game. Very clear rules: Big pretenders to the point were it may cause them real pain and then they backtrack – meaning I win all challenges, because all these expensive BMW, Audi or Mercedes have to loose a lot in case of a small contact with “the fat one”.

A small walk in the direct neighborhood of the hotel unveils small and charming side streets with restaurants, cafes and shops. Nice.

Back to the parking situation. The problem is as follows: It costs time to find and be able to pay a parking lot. And time is the most valuable asset on this journey. All parking lots are fee-based. Normally not a problem. But one can only pay via SMS with a Russian SIM. We do not have one. After a lot of back and forth we finally find a parking machine. Next issue: Payment limit is 1000 rouble – that is enough for just five hours. Could be a short night… new strategy: We do not pay. In case of a fine (2500 rouble) the parking authority sends the invoice to the home address of the car owner. Good luck!

Etappe 5: Von Homel nach Brjansk / From Gomel to Bryansk (340 km)

Dreiländereck Russland, Belarus, Ukraine / Trijunction Russia, Belarus, Ukraine

Das Wichtigste zuerst: Wir sind in Russland eingereist.

Noch vorgestern glaubten wir mit der Einreise in Belarus den administrativen Höhepunkt der Reise kennen gelernt zu haben – weit gefehlt. Die Einreise nach Russland toppte dies locker.

Die Ausreise aus Belarus war mit etwa einer Stunde für 7 Fahrzeuge recht zügig.

Der Kreisverkehr zwischen den drei Posten steht genau auf dem Grenzstein zwischen Russland, Belarus und Ukraine. Auch wenn wir nicht eingereist sind, haben wir ukrainischen Boden betreten. Haken dran.

Die Passabfertigung an der russischen Grenze war in etwa einer Stunde für uns alle erledigt. Aber der Zoll und die Erstellung der Einfuhrpapiere für die Fahrzeuge dauerte weitere dreieinhalb Stunden. Da war das komplette Entladen, die oberflächliche Durchsuchung und wieder Einladen fast schon willkommener Zeitvertreib.

Alla und Arthur leisteten hervorragende Arbeit, um die Grenzposten im Zaum zu halten, uns zu sagen, was erwartet wird und die Dokumente auszufüllen.

Dann endlich öffnete sich die letzte Schranke und wir waren auf russischen Strassen. Letztlich gab es keine besonderen Vorkommnisse. Der ja gemeinhin kolportierte Wahnsinn auf den Strassen Russlands zeigte sich bisher nur Ausschnittweise. Ich würde sagen 90% sind nett und halten sich an die Verkehrsregeln, 5% drängeln und schneiden und die letzten 5% sind komplette Vollidioten. Mal schauen, wie es morgen in Moskau wird.

Das Hotel in Bryansk versprüht noch sozialistischen Charme in Reinkultur. Ein Highlight ist der Wasserhahn im Spülbecken: Das Glasbrett darüber ist so tief angebracht, dass man den Wasserhahn nur in Mittelstellung ein wenig öffnen kann. Dreht man ihn nach links oder rechts, kommt kein Wasser mehr. Unglücklicherweise ist das Wasser bereits in Mittelstellung verdammt heiß…


First things first: We are in Russia.

The day before yesterday we believed that we experienced the administrative highlight of this trip during Belarus immigration, but the immigration into Russia won the competition hands down.

The exit from Belarus was accomplished for all seven vehicles in just an hour.

The roundabout between the three border posts is located exactly  on the border stone between Russia, Belarus and Ukraine. While we did not officially immigrated, we set foot on Ukraine soil. Check.

Passport control was done within an hour. But customs and the temporary import declaration for the vehicles took us another three and a half hours. Unloading the vehicles completely, watching the fluffy baggage check and reloading the car was a good time killer.

Alla and Arthur did a tremendous job to curb the custom officers, guide us through the whole process and  fill in the documents.

Finally the last gate opened and we headed towards Bryansk on Russian roads. Russian drivers are infamous for their crazy behavior. So far I would say 90% are attentive, 5% are reckless and 5% are total morons. Lets see how this spread will change on our way to Moscow.

The hotel in Bryansk shows still a lot of USSR flair. The highlight: The shelf above the sink just allows to open the tap in the middle position. If you try to move it right or left to control the temperature the tap runs dry. Unfortunately the water is in the middle position already ridiculous hot…