Wir lernen kyrillisch / We practice cyrillic

S-e-r-g-e-i   P-r-o-k-o-f-j-e-v

In Vorbereitung auf die Reise haben wir versucht, das kyrillische Alphabet zu lernen, aber ohne Unterstützung und die richtige Umgebung war es schwierig. Hier in Russland ist es anders. Wir kennen inzwischen 80-90% aller Buchstaben und sind auf dem Level eines Erstklässlers. Es hilft die Bedeutung des Wortes zu kennen, sonst ist es immer noch schwierig.


When preparing the trip we tried to learn the cyrillic characters, but without guidance and context it was not easy. Here in Russia it is different. We know approximately 80-90% of the alphabet and can now decipher words on first grade level. It helps if you understand the meaning of the word. Otherwise it is still hard.

Etappe 6: Von Brjansk nach Moskau / From Bryansk to Moscow (396 km)

Hotel Peking in Moskau am Gartenring / Hotel Beijing at Garden ring

Es hört sich etwas kleinkariert an, aber heutiger Hauptaufreger: Parkplatz.

Da nimmt man sich vor mit dem Auto nach China zu fahren und regt sich dann einen halben Tag über den nicht vorhandenen Parkplatz in Moskau auf? Hört sich blöd an, ist aber so. Dabei sind Parkplätze genug da. Aber die hinter dem Hotel sind für die Direktion reserviert und werden fast mit Waffengewalt vom Personal verteidigt, die vor dem Hotel können wir als Nichtrussen nicht bezahlen…kompliziert. Aber irgendwann gelöst. Die Gutmachung ist typisch russisch: Alkohol in Hülle und Fülle….uns auf den Parkplatz hinter dem Hotel zu lassen, wäre preiswerter gewesen, aber wir wollen nicht nachtreten.

Doch von Anfang an: Morgens begrüßt uns ein tolles Frühstück im sozialistischen Hotel in Bryansk. Frikadellen, Hühnercurry, Graupen, Krautsalat, rote Beete-Salat. Das trifft nicht den Geschmack von jedem, aber wir finden es großartig.

Draußen begrüßt uns leider der Regen. Für uns ein Ärgernis, für die Motorradfahrer eine ständige Bedrohung. Die Elektrik macht schlapp, die klamme bis nasse Kleidung zerrt an den Nerven. Trotzdem sind die beiden auch abends nach einem kleinen Verschnaufer und einem Bierchen gut gelaunt. Bemerkenswert.

Den Moskauer Verkehr liebe ich. Genau mein Ding! Es gibt klare Regeln: Pokern bis zum Schluß und es zieht der zurück, der am meisten verlieren kann – d.h. ich gewinne mit unserem Panzer immer gegen jeden BMW, Benz, Audi und was da noch so herumschwirrt und auf dicke Hose macht, weil alle Angst um ihr bisschen Auto haben. Nur vor Rostlauben muss ich ein wenig aufpassen.

Der kleine Spaziergang in die Umgebung führt uns in nette und ruhige Nebenstrassen mit kleinen Restaurants, Cafes und Geschäften. Nett.

Das Problem mit dem Parkplatz ist primär folgendes: Es kostet Zeit eine Lösung zu finden. Und Zeit ist so ziemlich das Wertvollste, was es auf dieser Reise gibt. Alle Parkplätze in der Umgebung sind bewirtschaftet. So weit so gut. Parkautomaten scheint es aber nicht zu geben, sonder man zahlt per SMS. So ähnlich haben wir das schon in Amsterdam gesehen. Das geht aber nur mit einer russischen SIM. Haben wir nicht. Nach vielem Hin und Her finden wir dann doch einen Automaten. Nächstes Problem: Obergrenze sind 1000 Rubel – das reicht für 5 Stunden. Neue Strategie: Nicht bezahlen, im Zweifel 2500 Rubel Strafe bezahlen. Rechnung geht an die Adresse des Fahrzeugeigentümers – na denn.


It sounds a little bit narrow-minded: Todays exciter was the parking situation in Moscow.

Why are we upset about the parking situation in Moscow when we go by car to China? Sounds a little bit stupid. The truth is: It is plenty of space available in the back and in the front of the hotel. But the space in the back is reserved for the hotel management and the staff protect it virtually with armed forces, the space in front we cannot pay, because it requires a Russian SIM…complicated. But solved after a couple of hours. The amends of the hotel have been typically Russian: Lots of alcohol in the evening.

However first things first: At the morning the hotel surprises us with a great breakfast: Meatballs, chicken curry, pearl barley, coleslaw, beet root salad. Not everybody’s taste, but we like it!

Unfortunately it rains again. For us it is just annoying, for the motorcycle drivers it is  a constant thread. The electrics of one of their bikes has severe problems, the damp clothes tug in the nerves. Nevertheless both are in remarkable good mood after a short break and a beer. Applaudable.

I really like the Moscow traffic. Exactly my type of game. Very clear rules: Big pretenders to the point were it may cause them real pain and then they backtrack – meaning I win all challenges, because all these expensive BMW, Audi or Mercedes have to loose a lot in case of a small contact with “the fat one”.

A small walk in the direct neighborhood of the hotel unveils small and charming side streets with restaurants, cafes and shops. Nice.

Back to the parking situation. The problem is as follows: It costs time to find and be able to pay a parking lot. And time is the most valuable asset on this journey. All parking lots are fee-based. Normally not a problem. But one can only pay via SMS with a Russian SIM. We do not have one. After a lot of back and forth we finally find a parking machine. Next issue: Payment limit is 1000 rouble – that is enough for just five hours. Could be a short night… new strategy: We do not pay. In case of a fine (2500 rouble) the parking authority sends the invoice to the home address of the car owner. Good luck!

Etappe 5: Von Homel nach Brjansk / From Gomel to Bryansk (340 km)

Dreiländereck Russland, Belarus, Ukraine / Trijunction Russia, Belarus, Ukraine

Das Wichtigste zuerst: Wir sind in Russland eingereist.

Noch vorgestern glaubten wir mit der Einreise in Belarus den administrativen Höhepunkt der Reise kennen gelernt zu haben – weit gefehlt. Die Einreise nach Russland toppte dies locker.

Die Ausreise aus Belarus war mit etwa einer Stunde für 7 Fahrzeuge recht zügig.

Der Kreisverkehr zwischen den drei Posten steht genau auf dem Grenzstein zwischen Russland, Belarus und Ukraine. Auch wenn wir nicht eingereist sind, haben wir ukrainischen Boden betreten. Haken dran.

Die Passabfertigung an der russischen Grenze war in etwa einer Stunde für uns alle erledigt. Aber der Zoll und die Erstellung der Einfuhrpapiere für die Fahrzeuge dauerte weitere dreieinhalb Stunden. Da war das komplette Entladen, die oberflächliche Durchsuchung und wieder Einladen fast schon willkommener Zeitvertreib.

Alla und Arthur leisteten hervorragende Arbeit, um die Grenzposten im Zaum zu halten, uns zu sagen, was erwartet wird und die Dokumente auszufüllen.

Dann endlich öffnete sich die letzte Schranke und wir waren auf russischen Strassen. Letztlich gab es keine besonderen Vorkommnisse. Der ja gemeinhin kolportierte Wahnsinn auf den Strassen Russlands zeigte sich bisher nur Ausschnittweise. Ich würde sagen 90% sind nett und halten sich an die Verkehrsregeln, 5% drängeln und schneiden und die letzten 5% sind komplette Vollidioten. Mal schauen, wie es morgen in Moskau wird.

Das Hotel in Bryansk versprüht noch sozialistischen Charme in Reinkultur. Ein Highlight ist der Wasserhahn im Spülbecken: Das Glasbrett darüber ist so tief angebracht, dass man den Wasserhahn nur in Mittelstellung ein wenig öffnen kann. Dreht man ihn nach links oder rechts, kommt kein Wasser mehr. Unglücklicherweise ist das Wasser bereits in Mittelstellung verdammt heiß…


First things first: We are in Russia.

The day before yesterday we believed that we experienced the administrative highlight of this trip during Belarus immigration, but the immigration into Russia won the competition hands down.

The exit from Belarus was accomplished for all seven vehicles in just an hour.

The roundabout between the three border posts is located exactly  on the border stone between Russia, Belarus and Ukraine. While we did not officially immigrated, we set foot on Ukraine soil. Check.

Passport control was done within an hour. But customs and the temporary import declaration for the vehicles took us another three and a half hours. Unloading the vehicles completely, watching the fluffy baggage check and reloading the car was a good time killer.

Alla and Arthur did a tremendous job to curb the custom officers, guide us through the whole process and  fill in the documents.

Finally the last gate opened and we headed towards Bryansk on Russian roads. Russian drivers are infamous for their crazy behavior. So far I would say 90% are attentive, 5% are reckless and 5% are total morons. Lets see how this spread will change on our way to Moscow.

The hotel in Bryansk shows still a lot of USSR flair. The highlight: The shelf above the sink just allows to open the tap in the middle position. If you try to move it right or left to control the temperature the tap runs dry. Unfortunately the water is in the middle position already ridiculous hot…

 

 

Der Dicke: Wie alles begann / The Fat One: How it began

Kurz nach dem Kauf / Just after the purchase

Seit 1991 begannen unsere Urlaube fast immer mit einer Auto- oder S-Bahnfahrt zum Frankfurter Flughafen und dann von dort per Flugzeug auf einen anderen Kontinent. USA, Kanada, Neuseeland, Australien, südliches Afrika, Südostasien, Südamerika und so weiter und so fort. Etwa 2010 beschlossen wir dann drei Dinge: Erstens wollten wir die drei grossen (inter)kontinentalen Transversalen fahren (Pan Americana, TransAfrica, TransSib/Silk Road), zweitens deutlich mehr Urlaube in Europa und drittens mehr Urlaube “down to earth”, also Campingplatz statt Luxushotel.

Dazu fehlten uns uns wiederum zwei Dinge: Erstens Zeit und zweitens ein geeignetes Fahrzeug. Um ersteres würden wir uns kümmern wenn es soweit war, um letzteres musste ich mich als technikbegeisterter Mensch natürlich sofort kümmern.

Etwa eineinhalb Jahre sammelte ich Informationen über geeignete Fahrzeuge, bzw. Fahrzeugklassen. Expeditionsfahrzeuge, Wohnmobile, Wohnwagen, Campinganhänger, LKW-Umbauten, Geländewagen, SUVs. Irgendwann hatte ich eine dreistellige Linksammlung und völlig die Orientierung verloren.

Schließlich ging ich ganz zum Anfang meiner Recherche zurück. Der Verstand sagte Toyota Land Cruiser HJ78/79, aber das Herz sagte Land Rover Defender. Ich mochte dieses Auto aufgrund seiner Exzentrik schon immer. Es ist unkomfortabel, im Auslieferungszustand nur bedingt reisetauglich, unzuverlässig und entspricht nicht heutigen Sicherheitskonzepten, aber vielleicht macht es genau das so interessant.

Letztlich entscheidend war, dass es für den Defender das mit Abstand grösste Sortiment an Zubehör und Erweiterungskomponenten gibt.

Wir kauften recht spontan im Jahr 2012 einen Defender von einem Gebrauchtwagenhändler in Offenbach: Baujahr 2008, als einzige Sonderausstattung hatte er eine Klimaanlage. Keine elektrischen Fensterheber, keine Zentralverriegelung, kein ABS. Der Wagen wurde vorher genutzt von einem spanischen Energieversorger, um Wartungstrupps zu transportieren. Das sah man dem Fahrzeug auch an: Völlig verkratzt, innen und aussen vollgeschlammt, Beule in der Hecktraverse, die Fußmatten völlig durchgewetzt. Trotzdem entschieden wir uns für den Wagen, denn er hatte eine geringe Laufleistung (62 tkm), keinerlei Alugammel oder Rost und war deutlich preiswerter als ein deutsches Fahrzeug.

Danach begann der Umbauwahnsinn.


Since 1991 our vacations started always in the same manner: With the car or train to the Frankfurt Airport and from there to another continent: USA, Canada, New Zealand, Australia, southern Africa, Southeast Asia, South America and so on and so forth. Approximately 2010 we decided to change this a little bit: We wanted to travel along the three famous (inter)continental transversals (Pan Americana, TransSib/Silk Road, TransAfrica), we wanted to do more vacation and travel in Europe and finally we wanted to downgrade – at least part time – from luxury hotels to camp grounds.

We needed two things for our plan: Time and a feasible car. While we would take care of the first when it becomes relevant, I immediately started with the research for the latter.

For approximately one and a half years I collected facts about feasible types of vehicles: Overland vehicles, RVs, trailers, truck conversions, off road cars and SUVs. At some point in time I had more than one hundred links stored in my browser and lost control.

Finally I went back to the beginning of my research. The rationale said Toyota Landcruiser HJ78/79, the heart said Land Rover Defender. I always liked the car for its eccentricity. It is uncomfortable, tends to be unreliable, it needs certain modifications to be a good overland vehicle, it has virtually no security systems (ABS, Airbag) – but that is exactly what makes the car so charming.

Crucial for our decision was finally that the after sales market is gigantic and pricing is moderate.

We bought “the fat one” relatively spontaneous in 2012 from a used car dealer in  Offenbach: MY 2008, only extra was the A/C. No electric windows, no central locking, no ABS. The car was used by a Spanish power supply company to transport maintenance teams to remote areas – what could easily be seen: Totally scratched on the outside, a dent in the back crossmember, bathed in mud from the outside and inside, the foot mat heavily battered from working boots. Despite that we bought the car because it had a low milage (62 tkm), no rust, the aluminium was not corroded and it was significantly cheaper than a “Cafe racer” with a German history.

The conversion madness started.

Etappe 4: Von Brest nach Homel / From Brest to Gomel (548 km)

St. Peter & St. Paul Kathedrale in Homel / St. Peter & St. Paul cathedral in Gomel

Endlose Wälder entlang der Strasse. Nahe bei Tschernobyl.

Wir fahren heute von West nach Ost komplett durch das südliche Belarus. Es geht fast immer gerade aus durch endlose Wälder über mal gute, mal nicht ganz sooo gute Strassen. Einzige Abwechselung: der ein oder andere Storch am Straßenrand. In Homel schaffen wir es zeitlich nur kurz einen Blick auf das Schloß und in die Kathedrale zu werfen.

Homel wurde durch die Tschernobyl-Katastrophe stark getroffen. Der Reaktor ist etwa 150 km Luftlinie entfernt. Heute soll die Belastung aber wieder in einem Bereich sein, der auch langfristig keine Gesundheitsschäden verursacht – einige unserer Mitstreiter ließen trotzdem die Pilze beim Abendessen liegen. Wir haben da weniger Probleme.


Endless forest along the road. Close to Chernobyl.

Today we crossed the southern part of Belarus from west to east. The road is most of the time dead-straight – garnished by one or the other stork hunting food for its hatchlings. The road condition is sometimes good, sometimes not sooo good. Due to the late arrival in Gomel we only had a short stroll around the palace and a brief look into the cathedral.

Gomel was heavily affected by the catastrophe in Chernobyl. The reactor is just 150 km away. Today radioactive contamination is back to a level which does not cause long-term damages to humans – nevertheless some of our team members avoided the mushrooms during dinner. We did not care.

Etappe 3: Von Warschau nach Brest / From Warsaw to Brest (202 km)

Warten auf die anderen / Waiting for the others

Autofahrer Polen. Grenze Polen / Belarus. Maut. Geburtstag Manfred.

Während in Posen und bis Warschau das Autofahren sehr entspannt war, merkt man den Warschauer Autofahrern die Hauptstadtattitüde deutlich an: Es wird ordentlich Gas gegeben und geschnitten. Sicherheitspuffer gibt es nur noch wenig. Am besten man fährt berechenbar und läßt die anderen hektisch um einen herum heizen.

[EDIT] Krassestes Beispiel: Während wir überholten, wurden wir ebenfalls überholt.

Die Fahrt zur Grenze Polens mit Belarus führt größtenteils über Landstrasse. Langsamere Fahrzeuge nutzen den halbspurigen Standstreifen, so dass in der Mitte quasi eine dritte Spur zum Überholen entsteht.

Kurz vor der Grenze sammelt sich dann die gesamte Truppe und fährt gemeinsam in die Grenzschlange. Wer denkt, dass die polnischen Grenzer EU-Fahrzeuge schneller abfertigen, der irrt sich. Immer in Vierergruppen werden die Pässe und Fahrzeugscheine eingesammelt und dann dauert es gefühlt eine Viertelstunde, bevor es weiter geht. Insgesamt warten wir über eine Stunde auf der polnischen Seite. Das hört sich nicht viel an, aber wer Schengen gewohnt ist, der fragt sich schon, was die da treiben – bei einer schnelleren Abfertigung würde man allerdings einfach nur länger auf der Belarus-Seite warten.

Dann wird es spannend. Wir fahren langsam an die Belarus-Grenze heran. Der erste Posten verteilt die Immigrationskarten und eine Art Laufzettel. Dann muß man mit den ausgefüllten Karten zu einer Bude. Dort erfolgt die eigentliche Immigration. Im zweiten Schritt erfolgt dann die Zollabfertigung – die ist deutlich komplizierter. Nicht allerdings für uns. Wir stellen uns völlig ahnungslos (zunächst hatte ich versucht, durch die grüne Spur “nothing to declare” zu kommen, aber das war nicht von Erfolg gekrönt), zeigen der Zöllnerin auf der Karte am Auto, was wir vor haben, und schon spricht sie gutes Deutsch und auch die fehlende zweite Seite der Autodeklaration ist kein Problem. Auch das vollgepackte Auto wird nur lustlos und oberflächlich untersucht. Nicht einmal bezahlen müssen wir etwas, während sich später herausstellt, dass alle anderen Teams zum einen eine Gebühr bezahlen, zum anderen zum Teil mehrmals vom Auto in ein Abfertigungsgebäude und wieder zurück mussten. Ausserdem wurden einige der anderen Fahrzeuge deutlich mehr gefilzt. Glück gehabt.

Nach etwa einer weiteren Stunde sind wir nach Durchquerung eines dritten Grenzpostens dann problemlos eingereist und treffen auf Alla, unsere Begleiterin bis zur russisch-mongolischen Grenze.

Noch schnell einen Maut-Chip für die Autobahn besorgen (ich habe ca. zwanzig Unterschriften geleistet ohne zu wissen warum es geht) und ab ins Hotel. Dort spendiert Manfred nach dem Essen Champagner, weil er Geburtstag hat und 82 Jahre alt wird.


Car driver in Poland. Border Poland / Belarus. Toll road.  Birthday Manfred.

While driving in Poland was fully relaxed so far, Warsaw drivers clearly demonstrate a sporty to reckless attitude: They really put their foot down and ignore any safety buffer. It was the best to just drive as predictable as possible and let the others chase around us.

The trip to the border to Belarus was mainly on two-track highways. Slower vehicle used the narrow emergency lane or shoulder to give overtaking cars way. So the two-track road became virtually a three-track road with alternating driving direction in the middle track. Nothing really new to us, but it always requires full concentration on the road. [EDIT] Best example: While we overtook a truck another car overtook us in parallel.

Near to the border we regrouped and enter the area altogether. It was my clear expectation that the polish side of the border would be a breeze for us as EU citizens – but that was a mistake. It took us more than an hour to cross the gate. This does not sound too bad, but we are very used to Schengen with no border controls at all.

A little bit of tension laid in the air when we approached the Belarus border. The last time I felt the same way was in Myanmar – and at the US immigration shortly after 9/11. First came the immigration, which took us just fifteen minutes. Afterwards we had to undergo the customs procedure. I tried to get through the green lane “nothing to declare” but that was not successful. When the customs officer approached us I showed her the map on the car and explained what we want to do – and suddenly she switched to German and the rest of the check was a breeze compared to what others in our group experienced. They had to pay a fee, had to go back and forth between the car and a customs terminal and some cars where heavily searched.

It took us just an hour to settle everything and after crossing a third post we finally entered Belarus and met our tour guide Alla who will accompany us the whole route to the Russian-Mongolian border.

After purchasing a toll device for the highways (I signed up to twenty papers I could not read) we rushed to the hotel where Manfred invited us to a glass of Champagne to celebrate his 82nd birthday.

Etappe 2: Von Posen nach Warschau / From Poznań to Warsaw (311 km)

Problemlose Fahrt nach Warschau. Pittoreske Altstadt. Ein Treffen mit den alten Hasen der Gruppe.


Easy ride to Warsaw. Picturesque historic district. Meeting with the old hands of the group.

Schloß Nieborów / Castle Nieborów

Auf der Fahrt besuchen wir das Schloß Nieborów zwischen Lodz und Warschau.


On our ride to Warsaw we visit Castle Nieborów somewhere between Lodz and Warsaw.

Altstadt von Warschau / Historic Old Town of Warsaw

In Warschau checken wir schnell im Hotel ein und laufen dann zur malerischen Altstadt, um das tolle Wetter zu nutzen. Die wurde im zweiten Weltkrieg komplett zerstört und nach dem Krieg wieder neu aufgebaut. Bereits 1980 (nur zwei Jahre nach Veröffentlichung der ersten Liste überhaupt) wurde sie zum UNESCO-Welterbe.

Direkt neben unserem Hotel ist ein Geschäft mit Uhren von Orient – zum Glück habe ich die interessanten Modelle alle schon, sonst hätte sich die Reisekasse etwas verkleinert.

In der Bar des Hotels treffen wir zufällig auf Klaus und Manfred, die beiden Oldies der Truppe. Beide sind über 80, aber reiseerfahren und top fit. Manfred ist Besitzer eines Mitsubishi Pajero aus den 90igern, mit dem er schon auf allen Kontinenten war. Er wohnt zwar seit mehr als 50 Jahren in Groß Gerau,  aber ist auch geborener Dortmunder – die Welt ist klein. Die beiden berichteten von einem zufälligen Treffen auf einer ihrer letzten Reisen mit der legendären Heidi Hetzer in Usbekistan oder Kirgisien (Kirgistan oder Kirgisistan sind übrigens auch korrekt), wo sie mal wieder Probleme mit ihrem Auto hatte.


We do an express check-in at the hotel and rush to the historic old town. It was completely destroyed during World War II and rebuilt after the war. In 1980 it became UNESCO World Heritage – only two years after the first list was published.

I spotted a shop with Orient watches  in direct neighborhood to our Hotel. Fortunately they had no pieces I am interested in.

We met Klaus and Manfred in the hotel bar, the old hands of the group. They are both in their eighties, but very experienced. Manfred is owner of a Mitsubishi Pajero from the nineties with which he visited all continents so far. He lives since more than fifty years near Frankfurt in Groß Gerau but is born in Dortmund, our home town! It is a small world. Manfred and Klaus  told us that they met the legendary Heidi Hetzer somewhere in Uzbekistan or Kyrgyzstan on their last trip, where she had trouble with the car – again.

Etappe 1: Von Hamburg nach Posen / From Hamburg to Poznań (554 km)

Startvorbereitungen / Preparing for the start

Treffen an der Oldtimer-Tankstelle. Startveranstaltung. Im starken Regen bis Posen. Die komplette Truppe trifft zusammen.


Get together at the vintage fuel station. Start event. To Posen through heavy rain. The whole group converges finally.

Als wir verabredungsgemäß um exakt 9 Uhr an der Tankstelle auftauchen, baut der Veranstalter gerade das Starttor auf. Sonst ist noch keiner da. Sowieso starten von Hamburg nur drei von fünf Teams. Ein Team reist aus Berlin, das andere aus dem Süddeutschen direkt nach Posen an. Auch für uns wäre es direkt aus Frankfurt kürzer gewesen, aber wir wollten gerne die komplette Tour machen und auch noch ein wenig Zeit in Hamburg verbringen.

Während ich die ganzen Tage vorher erstaunlich ruhig und unaufgeregt war, kommt jetzt doch ein wenig Reisefieber auf. Erste Kontakte zu einem Team, das die Tour nächstes Jahr machen will, entstehen. Nach diversen Fotos geht es dann in kurzen Abständen los. Leider regnet es bis Posen praktisch ununterbrochen. Zum Glück ist unsere Karre inzwischen dicht, aber die beiden Motorradfahrer tun mir leid.

Die Fahrt ist weitestgehend ereignislos.

Am Abend trifft sich dann erstmals die gesamte Gruppe von zehn Personen zum Abendessen.


When we arrived at the vintage fuel station precisely at 9 am in the morning, the tour operator just erected the start gate. No other team in sight. Anyhow only three of five teams start from Hamburg. The others head directly from Berlin and Southern Germany to Poznań.

While I have been surprisingly relaxed the days before, travel nerves took over – finally. We liaised with a team which plans to do the tour next year. After a couple of photos the teams started one after the other. Unfortunately it rained all the time to Poznań. While our ride is lick-proofed after some maintenance work, I was compassionate for the two motorcyclists.

The ride was quite.

In the evening the whole group – ten people – met for the first time for dinner.

1 Tag bis zum Start / 1 day to the start: Hamburg (0 km)

Am Morgen im UKE. Entspannen. Kulinarische Entdeckung in Hamburg.


A morning in the ER. Relaxing. An unexpected culinary experience.

Patientenarmband in der UKE Ambulanz / ID strap at ER

Normalerweise meide ich Ärzte wie die Pest, aber die Schmerzen, der nicht enden wollende Ausfluss und die Sorge davor, letztlich während der Reise doch zum Arzt zu müssen – und das im engen Zeitplan und inkl. Verständungsproblemen – bewog mich, sehr früh am morgen in die Ambulanz des Universitätsklinikums Eppendorf zu fahren. Nach 3,5h Wartezeit die Diagnose: schwere Mittelohrendzündung, Trommelfell geplatzt. Antibiotika erforderlich. Super. Aber immerhin nichts noch Schlimmeres.


Under normal circumstances I avoid doctors like the plague, but the earaches, the never-ending efflux from the ear and the overwhelming concern to have to go to the doctor in Poland, Belarus or Russia – not knowing the language and wasting time – forced me to visit the ER of the University hospital in Hamburg Eppendorf (UKE). After 3,5 hours I received my diagnosis: Severe infection of the middle ear and an ruptured eardrum. Antibiotic treatment required. Excellent.

Restaurant VLET

Am Abend dann eine kulinarische Überraschung: Das Restaurant VLET serviert klassische norddeutsche und Hamburger Küche neu interpretiert. Der Bismarck-Hering und das Labskaus waren einsame Spitze! Absolute Empfehlung.


In the evening we experienced a culinary surprise: The restaurant VLET serves classic dishes from Northern Germany and Hamburg (both not really known for their excellent food) newly interpreted. The Bismarck-Herring and Labskaus were fantastic! Clear recommendation.

Bismarck-Hering / Bismarck-Herring
Labskaus

2 Tage bis zum Start / 2 days to the start: Friedland – Hamburg (279 km)

Ereignislose Etappe. Checkin im Westin (Elbphilharmonie). Sonniger Nachmittag. Friseur. Jacobs Restaurant. Ohrenschmerzen.


Eventless stage. Check-in to Westin Hotel (Elbphilharmonie). Sunny afternoon. Hairdresser. Jacobs Restaurant. Earaches.

Elbphilharmonie

Hamburg bei schönem Wetter ist ein Traum – leider selten. Die Speicherstadt mit der jetzt fertig gestellten Elbphilharmonie macht der Innenstadt und Alster ernstzunehmende Konkurrenz bei der Publikumsgunst.


In case of a sunny, warm day Hamburg is a dream – unfortunately these occasions are rare. The “Speicherstadt” (the former free habour)  with the recently completed Elbphilharmonie (concert hall) becomes more and more a real competitor to the shopping centers and “Alster” in the city.

Jacobs Restaurant

Jacobs Restaurant, ein Hamburg-Klassiker seit Jahrzehnten, hatte sich entschieden den kompletten Abend mit allen Gästen auf der wunderbaren Terrasse mit Elbblick zu bestreiten. Herrlich – allerdings wurde es dann am Ende doch etwas frisch. In Frankfurt gibt es Köche, die bei solchen Temperaturen die “kulinarische Qualität” gefährdet sehen und dem Gast kategorisch ein Essen im Freien verweigern.


Jacobs Restaurant, being a culinary classic in Hamburg for many years, took the chance and served the dinner on their beautiful terrace with a magnificent view on the river Elbe. Great!

Bereits beim Essen waren die leichten bis mittelschweren Ohrenschmerzen der vergangenen Woche sehr stark geworden, das Ohr war auch völlig zu und ich hörte nichts mehr. Selbst eine Ibuprofen 800 half nichts mehr. Dann plötzlich eine gewisse Erleichterung, aber dafür auch irgendein Sekret, das sich in erheblicher Menge aus dem Gehörgang seinen Weg nach aussen suchte. Nicht gut…


For one week I had light to moderate earaches and during the fantastic diner they  suddenly became really bad. Not even a strong painkiller helped. During the night I suddenly had some relieve – in exchange of a significant amount of secretion coming out of my ear. Not good…