Etappe 16: Von Krasnojarsk nach Tulun / From Krasnoyarsk to Tulun (660 km)

Holzhaus in Tulun / Wooden house in Tulun

Heute war der erste Tag, der in etwa meiner Erwartung vom sibirischen Teil der Reise am Nächsten kommt: Nicht nur endlose Wälder, sondern auch kaum noch menschliche Behausungen und Infrastruktur an der Straße. Selbst die Tankstellen dünnen aus. Die Motorradfahrer waren schon auf Reserve, d.h. über zweihundert Kilometer ohne Tankstelle (die sehr obskuren Angebote nicht mitgerechnet).

Tulun ist eine Kleinstadt mit ca. 40.000 Einwohnern. Es gibt viele kleinere Geschäfte für den täglichen Bedarf, nur die Hauptstrassen sind befestigt, TripAdvisor führt 2 Hotels. Im Besseren wohnen wir. Die Zimmer sind farbenfroh eingerichtet, alles erinnert mich irgendwie an den Stil meiner Großeltern. Im Restaurant gibt es ein Menü aus Vorspeise, Suppe und Hauptgang – alles scheint frisch zubereitet zu sein. Aber selbst hier gibt es nur Importbier. Wieder keine Chance einmal russisches Bier zu probieren.

Neben einer gewissen Entspannung im EURO 6-Abenteuer (Update hier), gibt es jetzt leider auch bei den Motorradfahrern Probleme durch schlechten Sprit (Dreck und Wasser). Wir sind bisher zum Glück nicht betroffen. Der Dicke läuft immer noch wie ein Uhrwerk.

Ach ja: Heute wurde das letzte Mal auf der Reise die Uhr um eine Stunde vorgestellt. Wir sind jetzt in CST (MEST+6, UTC+8) angekommen.


Today was the first day which matches my expectations about the Siberian part of the journey: Not only endless forrest, but also rare sightings of human habitation and infrastructure at the road. Even the fuel station are thinning out. The bikers needed to switch to reserve, which means at least 200 kilometers with no fuel station (some obscure offers not considered ).

Tulun is a small village with about 40.000 inhabitants. A lot of small shops for the daily consumer needs, only the main roads are tarred, Trip Advisor lists two hotels. We stay in the better one. The rooms are colorful and the style reminds me somehow on my grand parents furnishing. The restaurant serves a dinner with starter, soup and main course – everything seems to be prepared a la minute. But even here they unfortunately do only server import beer. Again no chance to try a Russian beer.

While the EURO 6 adventure seems to ease a little bit (update here), the bikers have problems resulting from dirt and water in the fuel. So far we are not affected by poor fuel quality. The Fat One is running like a clockwork.

By the way: Today was the last day that we had to move the time an hour forward. We are now in CST (MEST+6, UTC+8).

Krasnojarsk / Krasnoyarsk

Krasnojarsk / Krasnoyarsk

Krasnojarsk liegt zwischen vielen Hügeln am Fluß Jenissei. Von oben sieht man viele große, unattraktive Wohnsilos, aber im Zentrum gibt es auch nette Viertel und einzelne Gebäude. Auf einem der Hügel steht die Kapelle Paraskewa-Pjatniza mit Blick über die gesamte Stadt. Sie ist Motiv der 10 Rubelnote.

Im kleinen Wintersportgebiet südwestlich der Stadt ist auch jetzt im Sommer immerhin mässiger Betrieb. Die Sessellifte sind natürlich von österreichischen Herstellern gebaut.

Manche mögen es langweilig finden, wenn immer alles gleich ist – aber bei Wasserarmaturen kann ich jedoch nichts Schlechtes daran finden, wenn man weiß, woran man ist. Wer anderer Meinung ist, dem empfehle ich einen Russlandurlaub. Von der lustigen Idee durch die Anbringung von zu tiefen Ablageflächen die Nutzung generell zu begrenzen, berichtete ich ja schon in Brjansk. Inzwischen blicke ich auch auf einige Hotels mit warmen Wasser rechts und kaltem Wasser links zurück. Highlight in Nowosibirsk: Kalt- und Warmwasserhahn hatten die gleiche Drehrichtung, also beide gingen nach hinten auf und nach vorne zu. Hört sich jetzt erst einmal nicht so schlimm an, widerspricht aber unserer Gewohnheit von Rechtsgewinden für kalt und heiß total. Beim Aufdrehen geht es ja noch, aber das Zudrehen war ein Albtraum: Man dreht gewohnheitsmässig gegenläufig zunächst beide nach rechts. Ergebnis: Kalt zu, heiß volle Pulle = verbrüht. Vor Schreck dreht man jetzt beides gegenläufig in die andere Richtung: Ergebnis: Heiß zu, kalt volle Pulle = Herzinfarkt vor Schreck.

Bitte auch hier das Update zum EURO 6-Abenteuer lesen.


Kino in Krasnojarsk / Cinema in Krasnoyarsk

Krasnoyarsk is situated between several hills at the Jenesei river. From above the city is dominated by unattractive tower blocks, but the center offers some nice quarters and streets. The chapel Paraskewa-Pjatniza is located on one of the hills surrounding the city. It is depicted on the 10 rouble note.

The winter sport areal in the southwest of Krasnoyarsk is well-frequented. A chairlift (of course built by an Austrian manufacturer) brings us up the hill.

Some might find it pretty boring if all is always working in the same way. Myself really appreciate the idea of  a standard for water taps. For those of you not agreeing with me I can only recommend a vacation in Russia. I already wrote about the creative way to mount shelves in Bryansk. In the meantime I can look back on several hotels with warm water on the right and cold water on the left. Highlight in Novosibirsk: Both valves opened towards the wall and closed towards the room. Sounds not totally inconsequential and too bad, but is a usability disaster for people used to right-handed threads. Opening is not the problem, but closing is a nightmare. Intuitively you turn both to the right. Result: Cold is closed, hot is on full throttle = you scald yourself. With shock you turn both valves in the other direction. Result: Cold is on full throttle, hot is closed = close to a hard attack.

See also the update regarding the EURO 6 adventure here.

Etappe 15: Von Kemerowo nach Krasnojarsk / From Kemerovo to Krasnoyarsk ( 550 km)

Seltene Gelegenheit: Alle Teilnehmerfahrzeuge auf einem Bild / Rare moment: All cars of the group together in one place

Die Etappe war landschaftlich nett (in etwa vergleichbar mit dem Bayrischen Wald), aber völlig ereignislos – na ja nicht ganz: am Wegesrand wurden mehrfach Bärenfelle zum Verkauf angeboten, ein sehr bizarrer Anblick.

Es ist passiert, was eigentlich passieren musste: Die EURO 6-Technik eines Fahrzeugs in der Gruppe zickt und droht mit der Abschaltung des Fahrzeuges nach weiteren 800 Kilometern, wenn kein AdBlue nachgefüllt wird – aber natürlich ist der Tank voll. Ich denke, die Werkstatt wird das problemlos beheben können, aber das beweist, dass der Run auf ältere EURO 4-Fahrzeuge im Expeditionsfahrzeug-Bereich keine Attitüde, sondern eine Notwendigkeit ist, wenn man mit dem selben Auto legal in Europa und entlegenen Regionen dieser Welt fahren möchte.

Nachtrag 1: Ergebnis der Erstanalyse ist, dass zu schwefelhaltiger Diesel getankt wurde und die Messsonde kaputt ist. Da ich weiß, wie sehr sich das Team um die EURO 6-Situation Gedanken macht, kann ich mir einfach nicht vorstellen, dass sie falsch getankt haben. D.h. man kann sich auch an EURO5-Tanksäulen nicht sicher sein. Der Plan: Bis Tulun (dem nächsten Stop) kommt das Auto noch. In Tulun wird es dann noch einmal gestartet und fährt dann ohne den Motor auszumachen bis Irkutsk zur Mercedes-Werkstatt, wo dann der Sensor getauscht wird. Sowas braucht echt kein Mensch.

Nachtrag 2: Auf der heutigen Fahrt verschwand die Fehlermeldung mehrmals – allerdings kam sie jeweils auch wieder. Gut aber: Der Kilometer-Countdown wurde jeweils neu gestartet, so dass ein Erreichen von Irkutsk, wo das Auto repariert werden kann, keinerlei Problem mehr darstellen sollte.


Todays route led us through nice landscapes (a little bit like the Bavarian forrest), but without any events worth to report. One exception: along the road you could buy from time to time bears’ fur at small stalls,  looked very strange.

Finally it happened: One of the cars in the group with EURO 6 technic on board makes trouble. The electronic control unit threatens to take the car out of business in 800 kilometers if it does not get an AdBlue (DEF) refill – of course the tank is full. I think the local workshop will be able to fix the problem, but such circumstances proof that the run on older EURO 4 vehicles in the overland and expedition scene is not just an attitude but a necessity, if you want to drive your vehicle in Europe legally and also in remote areas.

Update 1: Result of the analysis in the workshop is that the sulfur level in the diesel was to high. That ruined one of the sensors. I know that the team was always very concerned about the EURO 6 situation and I can not imagine that they filled the car deliberately with poor diesel quality. Only other possible conclusion: Poor/adulterated diesel in EURO 5 pumps. The plan: Until Tulun (the next stop) everything will work fine. From Tulun to Irkutsk the engine must run all the time until the team arrives at the Mercedes car center, where the sensor will be replaced.

Update 2: On todays tour the error message disappeared and unfortunately returned a couple of times. The good thing: The milage countdown started again at 800 kilometers each time, meaning that Irkutsk is now in reach, where the car can be repaired.

 

Nowosibirsk / Novosibirsk

Eingang zur Metro / Entry to the Metro

Auch in Nowosibirsk fällt mir wieder ein Unterschied zwischen russischen und Eingängen zu Geschäften, Cafes, Metrostationen oder auch Hotels in anderen Ländern auf. Die Eingänge sind meist klein und unscheinbar. Man kann nicht so richtig sehen, was sich dahinter verbirgt. Häufig sind auch die Fenster klein, so dass es mir häufig nicht leicht fällt einzuschätzen, was uns hinter der Tür erwartet.

Im Falle der Metrostation war es z.B. keineswegs ein dunkler, muffiger Tunnel, sondern quasi ein Einkaufszentrum in klein. Die Durchgänge sind mit kleinen und kleinsten Buden und Geschäften gesäumt – meistens Kleidung & Accessoirs und sonstigen Dingen des täglichen Bedarfs.

Der Zentralmarkt der Stadt bietet Fleisch, Fisch, Gemüse, Gewürze und Trockenfrüchte. Kühlung ist Mangelware und die Fleischstücke liegen auf langen Metalltischen zum Verkauf bereit. Das erinnert doch schon stark an China und Südostasien.

Stroganina: Roher, gefrorener Fisch / raw, frozen fish

Abends gehen wir zu acht in das Restaurant “Expedition”, das Nordsibirische Küche anbietet. Die Eindrücke sind sehr gemischt. Während Anja und ich unser erstes Stroganina sehr genossen und auch das Rentier gut schmeckte, gab es bei anderen Speisen entweder Mängel oder es wurden Erwartungen nicht erfüllt.

Stroganina sind dünne, gefrorene und rohe Fischstücke, die auf einem Eisblock zusammen mit Wodka und verschiedenen Saucen serviert werden. Zunächst ist das Stück kalt und erfrischend, dann taut langsam der Fisch im Mund auf und gibt seinen Geschmack frei. Sehr fein. Muß ich nicht jeden Tag essen, aber ist eine tolle Neuentdeckung. Ich vermute, dass das Gericht dadurch entstanden ist, dass der Fisch zur Haltbarmachung sowieso gefroren wurde und dann auch gleich so gegessen wurde.


Fleischerei im Markt von Novosibirsk / Butcher shop in Novosibirisk

In Nowosibirisk continues what  I saw already in other cities: Shops, Cafes, Metro stations and hotels have normally small entrances, hiding the inside. One cannot see and judge how it is inside. Windows are also small.

In case of the Metro station (image at the top of the post) one did not enter a dark and stale tunnel, instead numerous booths and shops lined the sides of the tunnel, selling mainly cheap wardrobe, accessories and other daily consumer needs.

The central market of the town offered all kinds of meat, fish, vegetables and dried fruits. Cooling is not really in place. The pieces of meat lay on long metal tables. I recalled our impressions from China and Southeast Asia.

In the evening we had dinner at the restaurant “Expedition”, which is specialized on Northsibirian cuisine. The feedback after the dinner is mixed. While Anja and me enjoyed our first Stroganina as a starter and reindeer as a main course, others reported about flaws or expectations not met.

Stroganina is thinly sliced frozen fish, served on an ice block together with Wodka and various sauces (see picture above). For a moment the fish is very refreshing, when melting in your mouth it releases its full taste step by step. Very nice. I do not need it every day, but it is a great new experience.

 

 

Etappe 14: Von Nowosibirsk nach Kemerowo / From Novosibirsk to Kemerowo (286 km)

Rechtsgesteuertes Auto / RHD car

Heute hatten wir den ersten ernsten Zwischenfall: Unser Kühlschrankhalter hat den Geist aufgegeben ;-). Scheinbar haben wir es auf der Nebenstrecke, die wir heute als Alternative zur offiziellen Etappenroute gewählt hatten, etwas zu toll getrieben. Der Kühlschrank ist bis auf weiteres mittels Zurrband wieder in Position. Das sind verrückte Abenteuer hier…

Ich nenne es die “sibirische Autoscheide”: Seit spätestens Omsk nimmt die Zahl der rechts gesteuerten Fahrzeuge aus Japan und Korea ständig zu. Waren es zunächst nur vereinzelte Fahrzeuge, die man sah, liegt der gefühlte Anteil inzwischen bei 15-20% der PKWs. Inzwischen bin ich schon nicht mehr sonderlich irritiert, wenn im Wagen vor uns der “Fahrersitz” nicht besetzt ist. Gerade auf den russischen Landstrassen sind diese Wagen aber eine echtes Risiko beim Überholen – denn der Fahrer sieht praktisch nichts. Die Vernünftigen überholen deshalb auch nicht, aber es gibt natürlich auch die nicht so vernünftigen. Auch Automaten am Parkhauseingang sind natürlich eine kleine Herausforderung.

Eine andere interessante Beobachtung: Mindestens ein Viertel der Sattelhänger auf sibirischen Strassen dürfte ihr Leben in Westeuropa begonnen haben – jedenfalls zeugen die deutschen oder französischen Beschriftungen der Planen von einer regen Verwertungskette Richtung Osten.

Nachtrag 1: Manche Lehren sind fürs Leben, bei anderen braucht man ab und zu eine Auffrischung. Heute: Frage immer vorher, was ein Glas Wein kostet. Ich hatte auf die Schnelle in der Getränkekarte des Restaurants keinen offenen Wein gefunden, sondern nur beeindruckt teure Flaschen, als ein anderes Teammitglied ein Glas Rotwein serviert bekam. Natürlich schlossen wir uns an. Jeweils zwei Gläser später dann die recht interessante Tatsache: 2.005 Rubel pro Glas, also insgesamt 8.020 Rubel = ca. 120 EUR. Wow, dürfte das teuerste Glas Wein meines Lebens gewesen sein. In Kemerowo. In Sibirien.


Today we had our first severe incident: Our fridge mount quitted its life ;-). Seems that we took some of the bumps on the side road, we drove as an alternative to the official route, a little bit to fast. The fridge is in place again and lashed down. Folks, crazy hair-raising adventures are going on here…

I call it the “Siberian car divide”: The number of right hand driven cars increases since Omsk constantly. It started with a car now and then, in the meantime the perceived share is between 15-20 per cent. I am no longer totally confused by an empty “drivers seat” in the car in front of us. On Russian roads these cars are a veritable risk – the drivers see absolutely nothing when  starting the passing maneuver. Out of that reason decent drivers do not overtake when alone in the car, but of course not all are decent. Ticket machines for example at the entry of a parking garage on the left side of the car are also always a challenge.

Another interesting observation: A quarter or more of the semi-trailers started their life in Western Europe – at least the german and french labelling on the tarps and side panels give evidence of a working supply chain towards the far east.

Update 1: Some lessons are for life, for some you need a refresh from time to time. Today: Always ask for the price of a glas of wine beforehand! I did not find wine by the glas in the menu when another team member received a glas of red wine. Of course I asked also for a glas of the same wine. Two glasses later the slightly shocking news: 2.005 roubles each, makes 8.020 roubles for Anja and me in total = 140 US dollar. Impressive. Must be the most expensive glas of wine I ever had. In Kemerowo. In Siberia.

Reiseapotheke / Medical kit

Unsere Reiseapotheke / Our medical survival kit

Die ersten mehr als zwanzig Jahre bestand unsere Reiseapotheke aus ein paar Aspirin und einer kleinen Packung Tabletten gegen Durchfall. Nur einmal – in Tansania – waren wir darüber hinaus auf medizinische Hilfe angewiesen. Als wir Kuba besuchten, baten wir einen befreundeten Arzt uns eine Reiseapotheke zusammen zu stellen, denn – so die gängige Meinung – es gibt zwar sehr gute Ärzte, aber nicht unbedingt ausreichend Medikamente auf Kuba. Wir mussten das zum Glück nicht testen.

Für diese Reise haben wir die Apotheke nun erneuert, da von recht vielen Medikamentenfälschungen im osteuropäischen und asiatischem Raum die Rede ist. Keine Ahnung, ob das “German Angst” ist.

Und so führen wir ein recht beeindruckendes Paket an Medikamenten, das durch die Ohrgeschichte auch noch angewachsen ist, mit uns. Einsatzgebiete:

  • Unwohlsein & Durchfall
  • Schmerzen
  • Entzündungen
  • Bakterielle Erkrankungen
  • Wundversorgung
  • Allergien

Dazukommen noch Insekten- und Sonnenschutz. Beim Insektenschutz setzen wir inzwischen nur noch auf DEET-haltige Mittel wie Anti-Brumm oder No-Bite. Alles andere ist wirkungslos und selbst DEET scheint nicht alle Insekten abzuhalten.


For more than twenty years our travel aid kit contained only aspirin and some pills to cope with diarrhea. Fortunately only in Tansania we needed medical support so far. When we planned to visit Cuba we asked a doctor to compile a medication package, because Cuba has certainly good doctors, but the medicine supply was uncertain back then. Fortunately we had no need for both.

For this journey we renewed our medical pack, because we read a lot about forgeries in the East European and Asian countries. I do not know whether this is true or mainly “German Angst”.

Our pack is able to cope with:

  • gastrointestinal disorder
  • pain
  • inflammation
  • bacterial diseases
  • wound care
  • allergies

In addition we have sun protection and insect repellents with us. We only use repellents containing DEET, like Anti-Brumm or No-Bite. Nothing else really helps and even DEET seems to fail in some cases.

Der Dicke: Beleuchtung / The Fat One: Head & other lights

LED-Umbau / Full set of LED lights

Das H4-Abblendlicht des Defenders ist nicht so katastrophal, wie immer behauptet wird, allerdings ist das Fernlicht absolut grottig, was auch partiell an der abenteuerlichen Verkabelung liegt. Der volle Strom von 55 Watt wird nämlich über den Blinkhebel/Lichtschalter geführt. Kein Relais. Zum einen kommt da erst gar nicht alles bei den Scheinwerfern an, was ankommen könnte und sollte und zum anderen brennt der Schalter auch schon einmal gerne durch.

Deshalb und weil LED deutlich länger halten und erschütterungsfest sind, haben wir die komplette Beleuchtung des Fahrzeuges auf LED umgebaut.  Blinker und Rücklichter sind nun deutlich heller, was bei den kleinen Durchmessern der Lampen schon von Vorteil ist. Gleiches gilt für das Abblendlicht.

Zwei Probleme: Zum einen zeigt das Abblendlicht an den Rändern ein Ausfransen in alle Regenbogenfarben. Das ist aber kein echtes Problem. Schon schwerwiegender ist die Tatsache, dass die Hauptscheinwerfer nicht mehr genügend Wärme produzieren, um den sich festsetzenden Schnee abzuschmelzen. Bei starken Schneefall setzen sich die Scheinwerfer total zu und man muss im 15-30 Minutentakt anhalten und sie frei kratzen. Eine Heizfolie habe ich bisher leider nicht gefunden.


The H4 head light of the Defender is not as catastrophic as the rumors say.  But high beam is a real shame. In addition the cabeling is bizarre. The full power of 55 watts is directed through the head light control. No relay. Said that you can image that not all the power really arrives at the head lights and sometimes the switch blows off.

That’s why we changed all exterior lights to LED. It lasts far longer and is more tolerant for vibrations. Indicators and rear light are now brighter than before. Same is true for the head light.

Two new problems: At the edges the head light shows all colors of the rainbow. But we can live with that. More relevant is the fact that the head light does not produce enough heat to melt the snow. In case of heavy snowfall the headlights are coated by snow and ice and you have to stop every 15-30 minutes and free it up. So far I found no heating film or similar to solve the problem.

 

Etappe 13: Von Omsk nach Nowosibirsk / From Omsk to Novosibirsk (650 km)

Kathedale von Omsk / Omsk cathedral

Am vorherigen Ruhetag spazierten wir am Vormittag ein wenig durch Omsk (Sonntag). Die zentralen Bereiche sind auch hier wieder sehr ansehnlich. In der Kathedrale ist Gottesdienst, die Menschen stehen bis in den Eingangsbereich. Der Gottesdienst wird per Lautsprecher nach draußen übertragen.

Auch in Omsk ist auffallend, dass es kaum Restaurants, Bars oder Cafes mit einer Aussenbewirtschaftung gibt. Vermutlich liegt es daran, dass es nur an wenigen Tagen im Jahr nicht zu kalt oder zu heiß ist. Aktuell ist es letzteres. Man weiß das spätestens, wenn man sein 24 Grad Celsius warmes Zimmer als Kühlschrank empfindet.

Die Etappe nach Nowosibirsk bringt wenig Neues. Mal Birkenwälder mit Lichtungen, mal Felder mit kleinen Birkenwäldern. Garniert mit etwas Sumpf. Dorfdurchfahrten sind inzwischen eine echte Seltenheit. Wenn es sie überhaupt gibt, dann nur noch abseits der Straße. Die ist weiterhin in einem gemischten Zustand.

Einzige Neuerung: Monsterinsekten, die sich wie wild auf das Auto und uns stürzen, wenn man mal anhält. Unser Auto ist übersät mit Insektenkadavern. Bereits geringste Unaufmerksamkeit beim Eincremen mit Anti-Brumm oder No-Bite rächt sich mit zahlreichen Stichen. Teilweise hat man den Eindruck es regnet, weil ständig irgendetwas den Kopf berührt.

Ich habe inzwischen einen (Alb)traum: Wir kommen an die russisch-mongolische Grenze und dort rollt ein Grenzer eine tonnenschwere Papierrolle an, auf der alle unseren Geschwindigkeitsübertretungen aufgelistet sind und fordert einen achtstelligen Rubelbetrag an ausstehenden Strafen ein – so zahlreich sind immer noch die Radarkontrollen.

Deutlich abgenommen hat die Zahl der Kreuze oder Kränze am Strassenrand. Was aber Händler am Wochenende nicht davon abhält, an Orts- und Stadtausfahrten ein grösseres Sortiment an Kränzen und Blumensträußen am Strassenrand anzubieten.


Sonntagsgottesdienst in Omsk / Sunday service in Omsk

The day before we strolled through Omsk on a Sunday morning. All central areas are properly renovated. We had the chance to eye the Sunday morning service in the cathedral of Omsk. The church is crowded. The service is aired to the  outside via loudspeakers.

In Omsk continues what we already saw in the other Siberian cities: No open-air areas at restaurants, bars or cafes. We assume that the days when it is not too cold or not to hot are too few. Currently it is the latter. You know that when you enter your hotel room and perceive 74 Fahrenheit cold as a fridge.

The stage to Novosibirsk brings nothing really new. Either you see birch forrest with some clearings or planes with small birch copse. Garnished with a little bit of swamp. No more passages through small villages. If they exist, they lay off the road, which is still in mixed shape.

Only novelty: Monster insects, which lunge on our car and ourselves in case we stop and leave the car. Our car is cluttered with insect cadavers. When we do not lotion our arms and head properly with Anti-Brumm or No-Bite we instantly are punished with several bites. Sometimes it feels like rain on the head.

I have a bad dream: When approaching the Russian-Mongolian border a officer wheels in a gigantic roll of paper which contains all of our speeding offenses and we have to pay an eight-digit amount in roubles as a fine – speed traps are still countless.

The number of crosses and floral wreaths along the road declined over the last couple of days. Nevertheless you can easily find roadside stalls offering flowers and wreaths at town exits on weekends.

Der Dicke: Tankvolumen / The Fat One: fuel capacity

LUK Oil-Tankstelle in Sibirien / LUK Oil fuel station in Siberia

Ein Normalverbrauch von ca. 12l Diesel auf 100 km kombiniert mit einem Tankvolumen von 75l ergibt eine realistische Reichweite von 600 km. Will man eher auf der sicheren Seite sein, 550km – d.h. man beginnt in abgelegenen Regionen ab Kilometer 450 eine Tankstelle zu suchen. Auf längeren Reisen nervt das zumindest, bzw. ist ein echtes Ärgernis.

Deshalb haben wir den Dicken mit zwei Tanks auf insgesamt 175l Tankvolumen ausgebaut.

Tank 1 sitzt im hinteren rechten Kotflügel zwischen Tankstutzen und normalem Tank. D.h. seine 45l vergrößern das Volumen auf 120l und damit auf eine Reichweite von realistisch 975 km, rechnet man wieder eher konservative, dann sind es 850 km, ab denen man anfängt eine Tankstelle zu suchen. Das ist alleine praktisch eine Verdoppelung der Komfortzone.

Diese wird durch Tank 2 mit 55l erhöht, der im rechten Schweller verbaut ist. Der Tank wird ebenfalls über den normalen Tankstutzen befüllt, will man den Diesel nutzen, dann muß man von dort in den Haupttank umpumpen.

Die damit 1400 km realistische Reichweite nutzen wir in der Regel nicht, sondern wir fahren nur mit den 120l aus Haupt- und Durchlauftank und behalten die 55l als Reserve für Notfälle. Dadurch können wir aber sehr viel entspannter die 120l nutzen und haben damit [EDIT] 1000 km Reichweite.

Theoretisch wäre eine weitere Kapazitätserhöhung auf 255l möglich, aber das würden wir nur mit einem ganz konkreten Einsatzszenario machen, z.B. längerer Aufenthalt in Regionen mit schlechter oder keiner Dieselversorgung.

Anmerkung 1: Bei der aktuellen Reise rollen wir mit wenigen Ausnahmen mit 90-100 km/h über Landstrassen, Dadurch haben wir aktuell einen Verbrauch von knapp 10 l.

Anmerkung 2: Warum nutzt man nicht einfach Reservekanister? Drei Gründe: Erstens stinkt Diesel und Reservekanister sind nicht wirklich, wirklich dicht. D.h. die Kanister müssen aussen am Auto befestigt werden. Entweder an der Seite oder auf dem Dach. Will man 100l Zusatzvolumen haben, bedeutet das fünf Kanister. Die bekommt man schon nicht mehr an die Seite. Andererseits sind 100kg Dachlast nicht unerheblich. Zweitens ist es unpraktisch. Für hundert Liter muss man fünfmal aufs Dach, wieder runter, auffüllen. Und drittens gibt es genug Länder, in denen sind Reservekanister verboten – jedenfalls in dieser Anzahl und Größe. Gilt praktisch für komplett West- und Mitteleuropa.


Das war knapp / That was close

A milage of 19,6 mpg and a fuel capacity of 20 gallon results in a realistic range of 370 miles. If you want to stay on the save side, it is not more than 340 miles – meaning that you start searching for a fuel station from mile 280. On long journeys this is somehow bothering.

That’s why we added two tanks to the fat one for now in total 46 gallons.

Tank 1 is located in the right back wheel house between tank stub and main tank. Its 12 gallon increases the overall capacity to 32 gallon. The realistic range changes to 600 miles, starting to search for a fuel station from 530 miles – what more or less doubles the comfort zone.

It is further increased by tank 2 with a volume of 14,5 gallon in the right side skirt. It is also filled over the normal tank stub. In case you want to use the diesel, you have to pump it over in the main tank.

We do not use the resulting range of 870 miles completely. Instead we use the 32 gallon from the main tank and tank 1 and keep the 14,5 gallon of tank 2 as a reserve.

We could further increase the capacity to 67 gallon, but we will only do this in case of a real use case, for example for a long-term stay in a region with no or poor diesel supply.

Remark 1: On our current journey miles per gallon is up to 23, because we are mainly driving with 55-60 miles per hour.

Remark 2: Why don’t you use jerry cans? Three reasons: First, for 26 gallon you need five jerry cans, which you have to store somewhere outside the car, because these cans are not completely closed – and diesel stinks. You cannot mount five cans on the side, because not enough space. On the other side a weight of 100kg will take away a significant part of the allowed roof load. Second, it is impractical. You have to climb on the roof, climb down and fill up five times. Third, a lot of countries do not allow jerry cans (more then 5l), namely the Western and Middle European countries.