Etappe 21: Von Sainshand nach Erenhot / From Sainshand to Erenhot (249 km)

Jurten-Camp in der blauen Stunde / Yurt camp during sun set

Der Morgen beginnt für mich mit einem Aufreger. Zwei von drei Duschkabinen sind belegt, als ich in das Sanitärhaus komme. Leider ist in der dritten Kabine nicht einmal kaltes Wasser zu haben, so dass ich warten muss – was ich geschlagene 30 Minuten tue, während aus der einen Kabine gar nichts zu hören ist (vielleicht gesperrt?), läuft in der ersten Kabine in dieser Zeit ununterbrochen Wasser. Ich will hier gar nicht den grundsätzlichen Sinn oder Unsinn einer solchen Duschdauer diskutieren, aber muss man sich in einer Wüste so verhalten? Zu allem Überfluss stellt sich dann heraus, dass es ausgerechnet der mongolische Führer der Dr. Tigges-Gruppe ist, der sich so daneben benimmt.

Nach dem Frühstück brausen wir Richtung mongolisch-chinesischer Grenze davon. Die Strasse ist erneut erstklassig.

Die Vereinbarung war, sich vor der mongolischen Grenzstation zu treffen, was sich aber als sehr schwierig herausstellte, weil die im Track eingezeichnete Zufahrtsstrasse erneuert wurde und gesperrt war. So landeten die meisten mittels Umgehungsstrasse an der Grenze, während wir uns wieder zurück in die Stadt bewegten und vor dem eigentlichen Zugang standen, der auch deutlich  günstiger erschien, denn an der Umgehungsstrasse staute sich eine Armada alter, schrottreifer UAZ-469. Nicht dutzende, sondern hunderte. Stoßstange an Stoßstange, zum Teil geschleppt, wälzte sich die Blechlawine gen Grenze.  Was genau hier vor ging konnten wir bisher nicht klären, ich bin der Meinung, dass es kleiner Warengrenzverkehr war, denn später auf chinesischer Seite konnte man sehen, dass sich eine etwa gleich grosse Armada auch in der Gegenrichtung, diesmal aber voll beladen, bewegte. Was an der Sache nicht ganz schlüssig ist: Warum waren es ausschließlich UAZ-469?

Wir drängelten uns dazwischen und auch die anderen konnten sich hinter uns einsortieren. Nachdem einer der Biker ausgekundschaftet hatte, ob wir die Erlaubnis bekommen die Schlange zu passieren und eine gesonderte Abfertigung zu bekommen, konnten wir zum Glück direkt vor das Abfertigungsgebäude vorfahren.

UAZ-469 Armada

Hier begann der ganze Wahnsinn dann erst so richtig. Während der Autoexport noch reibungslos funktionierte, gerieten wir insbesondere bei der Passkontrolle in das durchorganisierte und anscheinend auch routinierte Prozedere der UAZ-Armada-Fahrer. Dutzende von Pässen wurden durch kleine Luken geschoben, Warteplätze verteidigt, der Kopf in die Luke gesteckt, um Druck zu machen, es wurde versucht, den eigenen Pass möglichst weit oben und nicht unten auf den Stapel zu bekommen, es wurde gedrängelt, Pässe wurden wieder rausgereicht und – aus unserer Sicht – irgendjemandem in die Hand gedrückt, der sie dann weiterverteilte. Und wir mittendrin. Ab und zu wurde es mal ein wenig laut und meine drängende Sorge war, dass unsere Pässe irgendwo in dieser Armada auf nimmer Wiedersehen verschwinden.

Durch den überwiegend vorherrschenden Laufschritt in dem ganzen Gewusel entstand ein Eindruck höchster Umtriebigkeit, ja von Hektik. Letztlich hatten wir aber scheinbar alle Dokumente zusammen, insbesondere der grüne Ausreisestempel im Pass schien wichtig zu sein und wir machten uns nach einer Endkontrolle Richtung chinesischer Grenze durch das Niemandsland auf den Weg.

Was ein Unterschied. Statt baufälliger kleiner Gebäude riesige Mamor- und Granitbauten. Alles glänzt, die Strassen perfekt markiert, Absperrhütchen sind millimetergenau platziert, ein kurzer Pfiff und etwaige Drängler sind zur Ordnung gerufen. Das zeigt den Unterschied in der Wirtschaftskraft, die 3 Millionen gegenüber 1,3 Milliarden erbringen können – und natürlich auch der Mentalität. Aber ganz ehrlich, so sehr ich die Ordnung schätze, auf mongolischer Seite wäre bei Problemen sicher mehr per Verhandlung zu lösen gewesen – auf chinesischer Seite sicher gar nichts. Beispiel: Der Veranstalter hatte vergessen für den Bus eine Einfahrtserlaubnis in den Grenzbereich zu besorgen, was dazu führte, dass wir ein Stück laufen mussten.

Als wir unsere Autos abstellen, kommt uns auch bereits Han, unser Reiseleiter für China entgegen. Zunächst müssen wir durch die Passkontrolle. Wir haben noch einigermaßen Glück, denn vor uns ist nur eine kleine Schlange, trotzdem nimmt das Prozedere seine Zeit in Anspruch. Verbote und Vorgaben werden konsequent durchgesetzt. Das Telefonat einer Frau dauerte keine 5 Sekunden, bevor sie den sehr klaren Hinweis bekam sofort aufzulegen, was sie auch ohne jede Diskussion tat – wer Chinesen kennt, weiß was das bedeutet. Ein junges Mädchen hatte – aus welchem Grund auch immer – ein Maul- und Klauenseuche-Plakat fotografiert. Sie musste das Foto löschen.

Nach der Passkontrolle zurück zum Auto und durch eine erneut nur halbherzige Zollinspektion. Zum Schluß werden die Fahrgestellnummern der Fahrzeuge in Augenschein genommen. Die Autos bleiben beim Zoll, damit die temporären Nummernschilder ausgestellt werden können. Wir fahren mit dem Bus ins Hotel, wo wir bei sehr gutem Essen den 82. Geburtstag eines Teilnehmers u.a. mit Genghis Khan Liqour feiern (der “Liqör” hatte 66%). Als dann einige der Gruppe die Chance nutzen in unserem separaten Raum zu rauchen, verlassen wir fluchtartig die Veranstaltung. Keine Ahnung, wie man das früher ausgehalten hat, aber heute geht das für uns nicht mehr.

Wir schlendern stattdessen auf der Suche nach einem Geldautomaten durch Erenhot, werden von Passanten bestaunt und auch schüchtern angesprochen. Langnasen sind hier oben anscheinend sehr selten und noch eine echte Kuriosität.


Was ein Unterschied: Grenze Mongolei… /What a difference: Border on Mongolian side…
…und auf chinesischer Seite / …and on Chinese side

The morning started with a small exciter. Two out of three shower cabins were locked and the third one not even provided cold water. So I had to wait. What I did for 30 minutes. While I could not here any noise from the second one, water was running in the first one for the whole time I was waiting. I do not want to discuss the sense and nonsense of such long showering in general, but should one behave like that in a desert? To cap it all, it turned out that it was the Mongolian guide of the Dr. Tigges travel group, who misbehaved in this way.

After the breakfast we rush to the Mongolian-Chinese border. The road is first class again.

We agreed to meet shortly before the border, what turned out to be not easy, because most of our group arrived via a new ring road, while we followed the track and arrived at the town-side entry. The latter was clearly the better option, because on the ring road hundreds of old and scrappy UAZ-469 were waiting in an endless queue. The exact reason for this queue is still not fully understood. I believe that is border traffic, going empty from Mongolia to China, buying goods there and then returning to Mongolia. Only the fact that all of this cars were UAZ-469 does not fit to this theory.

We screwed ourself into the queue and also the other were able to follow, so that we finally reunited in the border station. One of the bikers negotiated with one of the officers and could arrange that we can pass the queue.

UAZ-469 Armada

Here the whole madness really started. While the vehicle export worked out smoothly, we interfered for passport control with the drivers and passengers of the UAZ-469 armada. They were highly organized and from what I saw did not do it for the first time. Dozens of passports were shoved in a small hatch, waiting positions were defended, the heads went in and out of the hatch, trying to get their passports on the top of the pile, returning passports were handed on to others, who distributed the passports further to the drivers. My only concern was that some of our passports got into this turmoil and never been seen again.

Because most of the people acted at a quick pace, it looked  very bustling if not frantic. Finally we received all required documents back – at least it seemed so – and after passing the last check point we headed to the Chinese border post.

What a difference. Instead of run-down buildings we saw granite and marble buildings. Everything was shiny and neat. The streets perfectly marked, traffic cones positioned exactly, a short whistle blow and pushy driver were back in line. That showed the difference in the economic power of a country with three million inhabitants and another one of 1.3 billon people – and of course a little bit of a different mentality. To be frank, I prefer the Mongolian side, because I am pretty sure that it would have been possible to solve problems in one way or the other – which would certainly not work on the Chinese side. Just one example: Our tour operator forgot to request a permit that allows our bus to enter the border post. So we had to leave the post by feet.

When we parked the cars in a designated area, Han, our travel guide approached us. First we had to go through immigration. We were lucky, because only a few other people ware in front of us. Behind us more and more people queued up. Regulations were enforced with zero tolerance. A phone call discontinued after 5 seconds, because one of the guards requested to do so – without any discussion. A girl who photographed for whatever reasons a warning poster explaining signs of the foot-and-mouth-diseases, had to delete the photo.

After immigration and a halfhearted customs inspection of the car, the vehicle identification numbers were compared with the numbers we provided ahead of the journey. The cars will stay at customs for the time being until we receive our license plates and driving licenses. At the hotel we celebrate the 82nd birthday of one of the team members with Genghis Khan Liqour (which has 66%). When a small group took a chance  to start smoking in our separee, we hastily left the room. No clue how we could accept smoky interior spaces fifhteen years back, but now it was totally unacceptable for us.

Instead we strolled through the city, looking for an ATM. Some passersby and guests of cookshops stared at us and some were brave enough to approach us. Seems that long noses are still very rare in this part of the country and a real curiosity.

 

Etappe 20: Von Ulan Bator nach Sainshand / From Ulanbataar to Sainshand (453 km)

Dromedare in der Wüste Gobi / Dromedaries in the Gobi desert

Als wir vorgestern den nördlichen Teil der Mongolei durchquerten, fand ich es bereits sehr dünn besiedelt. Aber das war nichts im Vergleich zum Teil südlich von Ulan Bator. Praktisch mit der Ausfahrt aus der Stadt beginnt weitestgehend menschenleere Steppe, Halbwüste, Wüste. Wir kommen auf der Strecke vielleicht an zwei bis drei menschlichen Besiedlungen vorbei. Vielleicht auch weil Samstag ist, sind auf den Strassen sehr wenige Autos und LKWs unterwegs. Die Straße ist top. Wir haben vermutlich einen Schnitt von knapp über 100 Stundenkilometern, nur ein wenig durch Tiere auf der Straße, kurze Fotostopps und wenige, unübersichtliche Stellen gebremst.

Zu unserer heutigen Übernachtung geht es über eine kurze Staubpiste zu einem Jurten-Camp – im Grunde Camping mit bereits aufgebautem Zelt und festem Bett. Einige derbe Buckel lassen Fahrzeug, Insassen und nicht zuletzt auch die Ladung mehrmals kurzzeitig abheben.

Der Zvilisations- und Hitze-Schock veranlasst Team 1 zur fluchtartigen Übersiedlung in ein Hotel in Sainshand. Die anderen aber, genießen die spezielle Atmosphäre, später dann den sternklaren Himmel, den ich gerne mittels der DLR Mobile App erkläre.

Wir hatten darauf verzichtet, bei der Hammelschlachtung zuzusehen und das Tier lieber in bereits zerlegter und geschmorter Form auf den Tisch stellen lassen. Das wird sicher nicht mein Lieblingsessen, insbesondere die Vorliebe für den hohen Fettanteil teile ich nicht, aber es war für mich sehr erstaunlich, wie zurückgenommen der typische Hammelgeschmack war.

Nach dem Essen singen Tögsöö (ein der vielen Transkriptionen), unser Führer, und Baghi (ich hoffe ich habe es richtig verstanden), sein Fahrer, drei Lieder. Ich bin für so etwas eigentlich nicht zu haben, aber das war sehr berührend und toll gemacht. Unsere Gruppe konnte leider nicht angemessen erwidern. Ein kurzer Versuch “Griechischer Wein” anzustimmen, versank nach einer halben Strophe in allgemeinem Gemurmel.

Nach zuviel Bier und Wodka und nachdem wir eine parallel dort befindliche Dr. Tigges-Reisegruppe sicher etwas verstört haben, ging es in die Jurte auf brettharte Betten.


Das einzige vollständige Gruppenfoto der Reise vor Jurten-Camp / The only complete group photo of the journey in front of a yurt camp

When we crossed the northern part of Mongolia two days before, I already thought that it is thinly populated. But that was nothing compared to the Southern part. In the moment one leaves Ulan Bator their is just steppe, semi-desert or desert. We passed two to three smaller villages. On the road we see only a few cars and trucks. The road is in excellent condition. We achieve an average speed of just over 100 kilometer per hour. Only some cattle, dromedaries and horses on the road and a couple of short photo stops impede our progress.

We have to use a dirt road to reach a yurt camp which is todays overnighting location for us – more or less camping with an already installed tent and a solid bed. Some hefty bumps let the vehicle, the passengers and the load getting airborne for several times.

The clash of cultures and the heat forced team 1 to pile off the camp towards a hotel in the nearby town. The others enjoyed the great atmosphere, later the starlit sky, which I could explain in detail with an Augmented Reality App provided by the DLR.

We waived the chance to attend the slaughtering of a mutton which was prepared for our dinner. It will certainly not become my favorite dish, but I welcomed very much that it did not taste too muttony.

After dinner Tugsuu (one of the many potential transcriptions), our guide, and Baghin(I hope I recalled the name correctly), his driver, sang three songs. Normally I do not really like such situations, but here it was touchy and a great performance. Unfortunately our group was not able to reply. We tried a couple of lines of a German pop song, but quickly it turned into a murmuring.

After too many beers and vodka and disturbing the Dr. Tigges travel group in close neighborhood, we entered our yurts and slept on our beds hard as a rock.

Ulan Bator / Ulanbataar

Posieren vor dem mongolischen Übervater / Posing in front of the Mongolian father figure

Neben der Tankdeckelsuche blieb wenig Zeit für die Stadt. Trotzdem haben wir den Süchbataar-Platz und das Gandan-Kloster besucht. Wie auch die meisten anderen Kloster in der Mongolei war es insbesondere während der stalinistischen Zeit, aber auch weiter bis 1990 starken Repressalien ausgesetzt. So wurde die riesige Buddha-Statue des Kloster eingeschmolzen und erst nach 1990 wieder nachgebildet.

Der Süchbataar-Platz ist Sammelstelle für viele Hochzeitsgesellschaften und sonstige Feierlichkeiten, um in festlicher, häufig traditioneller Kleidung Gruppenfotos vor der überragenden mongolischen Identifikationsfigur zu machen, Dschingis Khan.

Am Abend seilen wir uns für das Abendessen ab, da ich das Stichwort “Büffet” gehört habe – eine meiner Horrorvorstellungen und der Tod jeden kultivierten Essensvorganges. Auch die Kulturvorstellung, die laut unseres ausgewiesenen Musik- und Theaterexperten sehr gut war, lassen wir aus und chillen ein wenig bei gutem Espresso. Apropos Abendessen: wir waren in einem Restaurant gegenüber dem Goetheinstitut und dem Frankfurter Pub. Auch sonst haben wir skurrile Hinweise auf Deutschland in der Stadt gefunden: So gibt es nebem einem “Parkhaus” und einem “Landhotel” auch ein Bekenntnis zu Bier nach deutschem Reinheitsgebot.

Über das Thema Verhalten im Verkehr könnte ich mich hier noch länglich ausbreiten – habe ich aber zumTeil schon gemacht und letztlich läuft es auf den Begriff “Chaos” hinaus. Paris/Frankreich habe ich verstanden, Moskau/Russland habe ich verstanden, Indien habe ich verstanden, aber die Mongolei bleibt mir vorerst ein Rätsel. Nicht, dass wir uns nicht zurechtfinden oder uns nicht behaupten können, aber ich verstehe das Verhalten vieler Autofahrer nicht. Völlig erratisch und nicht einmal unbedingt zum eigenen Vorteil, sondern einfach nur wirr. Das ist das erste Land, in dem mir das so geht.


Note: Picture will be publish later. We currently have some connectivity issues.

Beside the fuel cap hunt i is only time for the two major attractions in Ulanbataar: The Sukhbataar place and the Gandan monastery. As most of the other monasteries it was exposed to heavy repressive measures through the Stalin era until the late 1980s. The regime for example melted the original gigantic Buddha statue. Today one can see a replica.

The Sukhbataar place is the place to go for numerous wedding groups and other celebrations to pose in ceremonial wardrobe in front of the most important Mongolian leader, Genghis Khan.

When I heard the term “buffet” in context of the dinner, we decided to go our own ways. “Buffet” is for me a horror scenario and the death of a cultivated way to eat. We also omitted the traditional music event, instead we chilled a little bit and had good espresso. Apropos dinner: our restaurant was situated opposite the Frankfurt Pub, located in the same building as the Goethe Institute. Totally unexpected we also found some other hints to German culture during our stroll around the city: there is a Parkhaus”, a ” Landhotel” and the most important a commitment to the German Reinheitsgebot (purity reqirements) for beer.

About the behavior in the streets I could talk for hours – what I already did a little bit and at the end the word which describes it best is “chaos”. I understood the rules in Paris/France, in Moscow/Russia and even in India, but Mongolia is still a book of seven seals for me. Not that we were not able to stand our ground, but I did not understand the underlaying rules. Totally erratic and often not necessarily in their own good.

Die Tankdeckelsuche oder Toyota – Land Rover 7:1 / The fuel cap hunt or Toyota vs. Land Rover 7:1


Ok, vielleicht bin ich ein wenig egozentrisch, aber wir haben ein dafür für völlig ungeeignetes Fahrzeug für ein Heidengeld einigermaßen reisetauglich gemacht, wir ertragen härteste Schläge, Enge, leben mit lächerlichen Scheibenwischern und -waschdüsen (Nicht-Eingeweihte würden Lachkrämpfe bekommen), eine gerade ausreichende Klimaanlage, wir kämpfen uns über 9.000 km bis in die Mongolei vor und wenn man einmal die Unterstützung des Herstellers braucht, der sich damit rühmt, dass die Fahrzeuge überall auf der Welt eingesetzt werden, dann versagt er nahezu völlig und stattdessen springt ein Mitbewerber als weisser Ritter ein. Sollte Der Dicke jemals von uns gehen (was wir um Gottes Willen nicht wollen), dann wird das nächste Auto jedenfalls ein Toyota Land Cruiser. Das ist mal sicher.

Der Reihe nach. Bereits gestern hatte uns Land Rover Mongolia, vertreten durch Wagner Asia Automotive, mitgeteilt, dass kein geeigneter Tankdeckel vorhanden ist. Ok, was tun? Eigentlich würde eine provisorische Lösung mit Folie und Gummiband oder Kabelbinder völlig reichen, aber wir wollen bei der chinesischen TÜV-Prüfung keinerlei Probleme haben. Die Team-Mitglieder, insbesondere unser bastelfreudiger Biker haben sehr gute Empfehlungen, aber insbesondere die Idee, dass Tankstellen Not-Deckel haben, erweist sich nicht als wirklich zielführend. Wir könnten Karl May’sche Ölseen vortäuschen oder bis an den Rest unseres Lebens eine saubere Windschutzscheibe haben, aber Tankdeckel – Fehlanzeige.

Ich habe eine andere Idee: Toyota ist der grösste und relevanteste Autoproduzent der Welt (Entschuldigung Volkswagen), sehr gut in der Mongolei vertreten und produziert neben diversen PKWs eine Armada an Geländewagen, Kleintransportern und Bussen. Da muss doch ein passender Tankdeckel dabei sein. Gegenargumente: Die Jungs in Solihull fanden Zoll schon immer sympathischer als Zentimeter, es ist also unwahrscheinlich, dass da irgendetwas kompatibel ist.

In Anlehnung an das “sete – um” von 2014 (ich bekomme immer noch Gänsehaut, das grösste Fussballspiel, das es jemals gab), hier die Geschichte:

1:0 Toyota

Die Zahl der Toyota-Vertretungen ist groß, während Land Rover genau eine in der gesamten Mongolei hat.

2:0 Toyota

Als wir auf den Hof von Tavan Bogd Motors fahren, sehe ich schon einen holländischen HJ79. D.h. die Verständigung dürfte funktionieren. Der nette Rezeptionist spricht dann auch vermutlich besser Englisch als ich. Hier sind wir richtig.

3:0 Toyota

Obwohl  wir keinen Toyota haben, kümmert man sich um uns vorbildlich. Der Rezeptionist bittet den Leiter des Service, sich unseren Tankstutzen anzuschauen – und das war vermutlich der alles entscheidende Beitrag zur Lösung, denn der Fachmann identifiziert einen Land Cruiser 200-Deckel als mögliche Lösung. Leider ist der nicht vorrätig.

4:0 Toyota

Aber der Rezeptionist bietet sich an ein paar Telefonate zu führen (“weil die vermutlich kein Englisch sprechen”) und kommt zurück mit der hoffnungsvollen Nachricht, dass Khet Motors, ein weiterer Händler, einen entsprechenden Tankdeckel hat…nichts war bisher ausgemessen, sondern nur der Meister hatte eine Idee, aber es war die heisseste Spur, die wir hatten.

Auf dem Weg zu Khet Motors kommen wir an Land Rover Mongolia vorbei. Also nichts wie rechts rein, denn die Hoffnung stirbt zuletzt. Vielleicht war das gestern ja nur ein Missverständnis oder der Funke ist per Telefon nicht so richtig übergesprungen. Aber nein. Während der Start bei der Rezeptionistin noch vielversprechend war, enden wir danach in der Service-Hölle. Irgendwie hat man nicht das Gefühl, dass die jeweiligen Gegenüber einen Hauch an Empathie oder Engagement mit sich bringen. Ein Tankdeckel ohne Schloß ist anscheinend doch da, dann aber wieder nicht und tja, Beschaffung dauert 8-10 Tage….uns bleibt fassungsloses Stauen, ein “Danke, grossartiger Service” und ein völlig frustriertes Davonfahren.

5:0 Toyota

Khet Motors ist nur per Geländewagen erreichbar. Die Piste dorthin – mitten in der Stadt wohlgemerkt – ist so abenteuerlich, dass wir echte Zweifel haben, dass die Adresse stimmen kann. Aber wir habe nichts zu verlieren und fahren bis zum bitteren Ende, bis der Google Maps-Punkt bei der Adresse ankommt – und siehe da, Firmenschild, Gebäude, Kundenparkplatz. Die Empfangshalle ist eine solche. Neunzig Prozent sind ungenutzt. Eine Rezeptionistin schickt uns in die hinteren Räume zum Service. Als ich die Reparaturhalle sehe, will ich es zunächst nicht glauben: Fußballfeld-groß ist die Halle, alles extrem sauber und ordentlich. Das Ersatzteil- und Service-Büro wird durch eine Managerin straff organisiert. Der zuständige Sachbearbeiter kann zwar kein Wort englisch, aber man verständigt sich per Händen und Füssen und Fachbegriffen. Per Co-Browsing(!) klickt er sich durch den Katalog und identifiziert den eventuell passenden Deckel.

6:0 Toyota

Wir müssen das Teil nicht auf Verdacht kaufen, sondern der Mitarbeiter kommt mit uns zum Auto und probiert es aus – es passt!!!!! Das letzte Mal war ich (glaube ich) nach einer bestandenen Lateinprüfung so glücklich!

7:0  Toyota

Die letzte Frage können wir Vorort mangels Verständigung nicht klären: Ist der Tankdeckel belüftet? Das ist unbedingt erforderlich, denn andernfalls würde die Kraftstoffpumpe den Tank wie eine Cola-Dose falten. Ehrlich. Auch per Internet findet sich keine Antwort. Also bauen wir zunächst einmal eine provisorische Lösung: Der Deckel wird nicht komplett zugedreht und damit er nicht verloren geht, verklebe ich die Aussparung, in der die Tanköffnung ist, mit Panzertape. Nur ein Schlitz bleibt frei.

Als es die Zeitverschiebung hergibt, rufe ich Toyota Deutschland in Köln an und erkläre mein Problem. Nach Durchgabe der Teilnummer verspricht man mir einen Rückruf, der nach 30 Minuten prompt kommt. Deckel ist nicht belüftet. Schade, aber alleine die Tatsache, dass sich Toyota um einen 15-Euro-Kunden (so viel kostete der Deckel) kümmert, ist klasse.

…und wo bleibt der Punkt für Land Rover?

7:1 Land Rover

Immerhin war hilfreich, dass Land Rover ein Tankstutzengewinde und -durchmesser verwendet hat, das/der anscheinend gewissen Standards gehorcht. Danke für nichts.


Ok, maybe I am a little bit egocentric, but it cost us  a fortune to upgrade a car, that is factor-fresh certainly not a well equipped and comfortable travel vehicle. We took thoughest hits to the back, accepted laughable room for our legs, lived with ridiculously working windscreen wipers and washer jets (non-insiders would not believe it), accepted an A/C which barely is capable to cool down the car in case of outside temperatures above 30 degrees Celsius. We wrestled through 9.000 kilometers to Mongolia – and the manufacturer and its service organization delivered a total fail. But a competitor played the white knight. One is for sure: If The Fat One – for whatever reason – gives up the ghost, our next overland vehicle will be a Toyota Land Cruiser. No question about it.

But one after the other.  Yesterday Land Rover Mongolia, represented by Wagner Asia Automotives, already informed us, that they do not have a fitting fuel cap. Ok, what’s next? To be frank, I could live with a provisional solution which involves a foil and rubber strap or cable fixer, but I am a little bit concerned about the Chinese MOT. The others in the group had several good proposals, but especially the idea to look at fuel stations did no work. We certainly could refill a noteworthy part of the now empty oil reserves in the near east or would have been able to clean our windscreen for the rest of our life in any car you can imagine – but no fuel cap.

I followed a slightly different approach: Toyota is the biggest and most relevant car manufacturer in the world (sorry Volkswagen), excellently represented in Mongolia and manufactures beside a full range of passenger cars also light trucks, SUVs, off road cars, mini busses and so on. Chances are good that one of these models have a fuel cap that fits on our car. Only problem: the guys in Solihull really like their inches and yards (sorry folks beyond the channel and the big pond) and it is not likely that they adapted an international standard.

In rememberance of the “sete – um” of 2014 (em, if you do not remember the 7:1 between Germany and Brazil in the Word Cup semi-final 2014, you should really read this – I still get goosebumps, really, biggest game of all times) here is my story:

1:0 Toyota

The number of Toyota distributors is big, while Land Rover has exactly one representation in Mongolia.

2:0 Toyota

When we entered the premises of Tavan Bogd Motors I noticed a heavily modified HJ79 from The Netherlands – seems that English is not a problem. And indeed, the receptionist certainly speaks better English than me. We are at the right place.

3:0 Toyota

Despite the fact that we do not have a Toyota, everybody treats us attentively. The receptionist asked the head of the service department to have a look at our fuel opening – what was most likely the decisive step towards a solution, because this genius identified a Land Cruiser 200 fuel cap as the potential best fit. Unfortunately the branch had none available.

4:0 Toyota

But the receptionist offered to make some calls (“they might not speak english”) and came back to me with the inspiring information that Khet Motors, another distributor, has one cap in its magazine…nothing was certain or measured, but it was the best idea we had so far.

On our way to Khet Motors we passed Land Rover Mongolia and of course we stopped, because hope dies last. Maybe it was all a big misunderstanding yesterday. But no. While the start was good when we approached the receptionist, she send us to a real service hell. You never felt a glimmer of interest, empathy or engagement. For some moments it seems that a cap without key is available, but then not and by the way: Sourcing would last 8 to 10 working days…we left the premise nearly speechless. “Thank you very much, great service” was they only sentence I could say.

5:0 Toyota

Khet Motors is only reachable by real off road cars. The dirt road – in the middle of the town – is so hazardous that we had considerable doubts that the given address is correct. But we had nothing to loose and followed the instructions to the bitter end – until the Google maps dot arrived at the address. And here we are: Nameplate, building, customer parking. The entrance hall was enormous and unused for 90% of the space. A receptionist sent us to the service facilities in the back. When I entered the workshop I could not believe it: A size of a football field (Soccer!!!!), extremely clean and tidy, the parts and service department was under strict supervision of a manager. She helped a little bit, because her employees did not speak English. With hands and feet we communicated. They use co-browsing(!) when looking up the parts in the catalog.

6:0 Toyota

We did not have to buy the replacement part on spec. Instead one of the guys accompanied us to the car, tried the cap – and it fitted!!!! The last time that I felt the same was when I passed my last Latin exam (at least I think so).

7:0  Toyota

Last question which we could not clarify at Khet Motors: Is the cap ventilated? That is a vital requirement, because otherwise the fuel pump would vacuum the tank and fold it like a Coke can. Really. The internet also brought no clarity. To be on the safe side I constructed a provisional solution: I let the cap a little bit open and closed the fuel cabinet with duck tape so that the cap could not disappear.

Finally I called Toyota Germany in Cologne and explained my problem. I gave them the part number and they called me back after 30 minutes. Unfortunately the cap is not ventilated. Bad luck, but the fact that Toyota answered that promptly to a request by a 15-EURO-customer is great.

…and where is the goal for Land Rover?

7:1 Land Rover

At least Land Rover decided to use a metric thread and diameter for the fuel opening. Thank you for nothing.

Etappe 19: Von Ulan Ude nach Ulan Bator / From Ulan Ude to Ulan Bataar (572 km)

Jurten in der mongolischen Steppe / Yurts in the Mongolian steppe

Trotz der ähnlich lautenden Namen von Ulan Ude und Ulan Bator liegen diese Städte 580 km von einander entfernt – und die russisch-mongolische Grenze dazwischen. Unsere Führer Alla und Arthur, die uns noch bis zur Grenze begleiten und dann verlassen, malen Schreckensbilder über die mongolische Seite an die Wand: “Raucht nur nach Erlaubnis in gekennzeichneten Flächen oder ihr werdet inhaftiert / versucht nicht auch nur kleinste Mengen, z.B. Zigaretten, zu schmuggeln oder sie werden Euch einsperren / Rechnet mit 6 Stunden für das Einreiseprozedere” und so weiter.  Das, verbunden mit weiteren 9 Stunden Fahrt, summiert sich zu 15 Stunden. Deshalb ging es auch bereits um 6:30 Uhr los.

Kurz vor der Grenze tanken insbesondere die Fahrzeuge noch einmal randvoll, die auf gute Dieselqualität angewiesen sind und keinen grossen Tank haben, also die G-Klasse und der Jeep. Zwar ist die Planung, in Ulan Bator EURO 5-Diesel zu bekommen, aber zur Not reicht nun der Kraftstoff bis China. Wir tanken auch noch 30 Liter nach – was man hat, hat man.

Team 1 übergibt uns einen ihrer zwei 20 Liter-Reserve-Kanister, da unklar ist, wieviel Kanister die Mongolen pro Fahrzeug erlauben, ein Kanister gilt als sicher. Aufgrund der niedrigen Benzinpreise in Russland wird man von einem lebhaften Schmuggel ausgehen müssen, der natürlich unterbunden werden soll. Auch wenn wir weder beim Kraftstoff, noch bei Medikamenten oder anderen kritischen Gütern unter den Sinn solcher Regeln passen, können sie je nach aktueller Laune und Gutdünken aber trotzdem auf uns angewendet werden.

Wie bereits früher beschrieben, will ich eigentlich wegen des Geruchs keine Dieselkanister im Auto haben. Deshalb haben wir ja auch so viele fest verbaute Zusatztanks. Kaum ist der Kanister im Auto, vernehme ich deutlichen Dieselgeruch – ok, für den Grenzübertritt werden wir es aushalten…

An der russischen Grenze wird es zunächst etwas hektisch, weil unklar ist, wo es lang geht, das Führungsfahrzeug fährt schließlich auf einen Parkplatz, ich folge, werde aber durch ein entgegenkommendes Auto blockiert. Da es eindeutig die Einfahrt ist, hupe ich, warte, hupe noch einmal, nichts passiert. Wütend steige ich aus … und sehe schon die Schulterabzeichen blinken … die Grenzbeamtin hält mir eine geharnischte Standpauke (ohne dass ich weiß, was ich falsch und sie richtig gemacht habe) … klasse Start. Gut, dass die schon mal weg ist und uns nicht kontrolliert.

Wir finden schließlich den richtigen Eingang. Dabei geht dann alles so schnell, dass Team 1 und Alla sich nicht mehr verabschieden können. Auch zwischen dem Rest des Teams und Alla wird es sehr kurz, weil hinter uns schon weitere Fahrzeuge drängen.

Die Abfertigung auf russischer Seite ist im Grunde problemlos, aber trotzdem lästig: Die Hälfte der Klamotten aus dem Auto raus und wie auf dem Flohmarkt ausbreiten, auf Drogenhund (sehr süß) und Zöllner warten, auf Aufforderung noch dieses und jenes Gepäckstück öffnen oder Medikamente erklären, alles wieder einpacken und zum Schalter, um das Auto offiziell wieder auszuführen.

Nach einer 30-minütigen Computerpanne geht plötzlich alles ganz schnell. Jetzt noch durch die Passkontrolle – wird mein Strafzettelalbtraum war? Nein. Stempel d’rauf, Endkontrolle und schwups sind wir nach etwas mehr als einer Stunde am mongolischen Grenzposten. Möge der Wahnsinn beginnen…

Zunächst durch ein Desinfektionsbecken, kostet 100 Rubel. Wo ist unser Führer? Eigentlich hieß es, er würde uns bei der Einreise unterstützen. Fängt schon gut an.

Dann erfolgt die Ausfüllung der Immigrationskarte, sowie der Auto-Deklaration an einer Bude. Riesenkonfusion, weil die Beamtin natürlich den Fahrzeugschein nicht lesen kann und wir nicht verstehen, welche Infos sie braucht. Schließlich ist aber doch alles irgendwie im Computer und es geht auf den Zollhof. Nach den Passformalitäten erfolgt eine Vorprüfung des Fahrzeugs, dann muß man in ein Büro, sich einen Beamten schnappen, der das Auto kontrolliert. Insbesondere auf Medikamente/Antibiotika wird geachtet.

Ich bekomme mit, dass sich das Team vor uns  nicht ganz gebührlich zu betragen scheint und die Rücksendung nach Russland angedroht bekommt.

Schließlich der letzte Stempel auf den Laufzettel, noch einmal eine Endkontrolle und wir sind eingereist. Nun sehen wir auch unseren Führer.

Dann der Schreck: Der Führer weist uns darauf hin, dass wir keinen Tankdeckel haben???????? Vollkatastrophe. Beim letzten Tanken muss ich den Tankdeckel vergessen haben. Jetzt macht auch der Dieselgeruch, den ich eigentlich dem Kanister zugeschrieben habe, Sinn. So eine Sche…e. Ausgerechnet an der blödesten Stelle. Sonst hätte man problemlos wieder zurück fahren können … aber hier?

Sofort die Nummer von Land Rover Mongolia rausgesucht. Die haben aber keinen Tankdeckel. Der Führer verspricht, sich darum zu kümmern. Wir verschließen die Tanköffnung zunächst mit einem ausgestopften Plastikbecher und sichern mit Panzertape.

Das Motorradteam erwischt es leider mal wieder mit einer Extranummer: Computerausfall auch auf der mongolischen Seite. Der Rest der Truppe fährt schon mal los.

Die nächsten 5 Stunden brettern wir nun durch die nördliche Mongolei. Die Strassen sind eigentlich besser als die russischen – aber fast noch gefährlicher, denn die russischen waren entweder gut oder schlecht. D.h. entweder konnte man gesichert schnell fahren oder man musste für längere Zeit verhalten bis langsam fahren. In der Mongolei sind die Strassen eigentlich gut, wenn auch eng, aber immer mal wieder gibt es sehr tiefe Schlaglöcher. Das führt dazu, dass alle heizen wie die Teufel und plötzlich und sehr abrupt fast bis zum völligen Stillstand abbremsen. Das ist schon herausfordernd.

Beim Fahrstil einiger fragt man sich, ob die so betrunken sind, dass sie nicht mehr laufen konnten und sich deshalb sicherheitshalber fürs Fahren entschieden haben. Insgesamt ist das hier mal ein bis zwei Nummern heftiger als in Russland.

Zwischendurch wird man von irgendwelchen Wegelagerern, die Maut haben wollen, angehalten. Wir zahlen einfach mit Rubelresten, da wir noch kein mongolisches Geld haben. Hier hätte ich mir von unserem Führer einen Hinweis erwünscht. Letztlich kriegt man es hin, aber ohne mongolisches und russisches Geld wäre es schwierig geworden.

Die Landschaft ist eine Steppe in einer sanften Hügellandschaft. Zunächst vereinzelt, dann mehr und mehr, sieht man Jurten und Schafsherden, die das vermeintliche Stereotyp über die Mongolei bewahrheiten. Insbesondere im Abendlicht sieht das sehr malerisch aus.

In Ulan Bator dann Verkehrschaos. Ebenfalls Moskau mal zwei. Hier wird völlig unberechenbar die Spur gewechselt, gedrängelt, reingezwängt, einfach links abgebogen, um dann im Gegenverkehr stecken zu bleiben und ihn zu blockieren. Ein Beweis, dass hier Wildwest herrscht: Fußgänger bleiben an grünen Ampeln stehen, weil sie den Autofahrern nicht trauen.

Am Abend im Hotel gibt es ein sehr gutes, mongolisch inspiriertes Essen, bestehend aus gemischten Vorspeisen, einer exzellenten Hühnerbrühe, vergleichbar mit der vietnamesischen Pho Bo, tollen Frühlingsrollen, Fleischtaschen etc.


Kloster / Monastry

Despite the similar sounding names Ulan Ude and Ulan Bataar are roughly 580 kilometers away from each other – and the Russian-Mongolian is between them. Our guides Alla and Arthur, who will accompany us to the Russian border and will leave us there, paint horror scenarios at the wall: “Do not smoke outside designated areas or they will arrest you / don’t take unallowed goods like too many cigarettes with you or they will arrest you / expect 6 hours for the customs proceeding” and so on. That, together with approximately 9 hours of driving sums up to 15 hours in total for the whole stage.

Shortly before the border we fill up the tanks, especially the cars which require top fuel quality and have only limited fuel capacity, mainly the Jeep and the G-Wagen. The plan is to get EURO 5-Diesel in Ulan Bataar, but you never know and so the fuel will be sufficient to reach the Chinese border. We also refuel 30 liters – something is better than nothing.

Team 1 hands over their second 20l jerry can to us, because it is unclear how many cans the Mongolian customs accept. Due to the low fuel costs in Russia there seems to be a lively smuggle, which is obviously unwanted. Of course we as a travel group do not want to smuggle, neither fuel nor medicine, but it is fully at customs discretion to decide whether they enforce the current regulations or not.

As mentioned in an earlier post I do not want to have the diesel odor in our car. That’s the reason why we installed two additional tanks in our car. In the second the can is in the car, I can smell diesel – ok, I think I can take it for the border crossing …

On the Russian side of the border it is getting a little bit confused, because it is unclear where the entrance is. The leading car finally turns into a parking. I follow but an oncoming vehicle blocks me. I press the horn, wait, press the horn again, nothing happens. I leave our car and approach the other car resolutely when I see the epaulettes blinking … the customs officer lectures me for a couple of seconds (I still do not know what I did wrong) … great start.

Finally we find the right entrance. Everything is going very fast now so that Team 1 and Alla cannot say good bye. The farewell between her and the other teams is also very brief, because others cars are already waiting behind us.

The proceeding on Russian side is in general hassle-free, but nevertheless pesky. Half of the stuff must be packed out of the car and is than searched by a sweet little sniffer dog and a customs officer, who is especially interested in medicine/anti-biotics. All the stuff back in the car and then to the custom office to export the car.

After waiting for 30 minutes because of a computer breakdown everything is going very smoothly. Towards the passport inspection – will my bad dream become true? No. Stamp on the visa und off it goes. After a strong hour we left Russia and enter the Mongolian border. Let the madness begin …

For a start through a desinfection basin – costs 100 roubles. While we were told that the Mongolian guide will support us during the procedure, no one is here. Good start.

We have to fill out an immigration card and to go through the car declaration, which results in a gigantic confusion, because the officer does not understand the German vehicle certificate and we do not understand her questions. Finally everything is in the computer and we enter the car inspection area. After a passport control the car is searched for the first time, then we have to go to an office and collar one of the officers for the second, more detailed control. Again especially medicine/anti-biotiacs are of interest.

I witness that one of the other teams is threatened to be send back to Russia if they do not cooperate.

Finally the last stamp on the docket, a last passport check and we are in Mongolia where our guide awaits us.

Then the shock: our guide points out that our fuel cap is missing???????? What a mess. I must have forgotten the cap at the last fuel station. Now, the diesel smell, which I thought comes from the jerry can, made sense. What a sh…t. In the worst thinkable constellation. Anyplace else we could have go back … but here?

Immediately I looked up the number of Land Rover Mongolia. They do not have a cap. The guide promises to take care of the problem. We close the tank opening with a stuffed plastic cup and duck tape.

Again the bikers have to go the extra mile – because the computer also breaks down on the Mongolian side and they have to wait. The rest of the pack decides to drive ahead.

The next five hours we bomb down the road through the northern part of Mongolia. The roads are in general better than in Russia – but more dangerous, because the Russian roads were either good or bad, meaning that you either could drive fast or had to go slow for some time. In Mongolia the roads are mostly good enough (but narrow) to go fast, but suddenly some gigantic bumps emerge out of nowhere. Cars are driving like a devil and in the other second reduce the speed drastically. That is very challenging.

When seeing the driving style of some, one must question whether these drivers are too drunk to go by feet and decided to take the car out of security concerns. Traffic is clearly more challenging than in Russia.

From time to time some muggers try to get road toll. We pay with our rouble-leftovers, because we do not have Mongolian money. I really had liked a hint from our guide about this, how to handle and that it might be necessary to change money at the border.

The landscape shows gentle hills with steppe. Initially only now and than, later more more , one can see yurts and herds of sheep. Especially in the evening sun it looks phantastic.

In Ulan Bataar we were welcomed by a traffic chaos. Moscow times two. Easily. Cars are changing the lane without notice, tailgating, pushing, interfering, cars turning left blocking for minutes the oncoming traffic. Pedestrians are so feared that they do not cross streets when they have green light. Seriously.

At the evening we have an excellent Mongolian-inspired dinner with mixed starters, an great chicken broth (one can compare it with the Vietnamese Poh Bo), spring roles and meat-stuffed dumplings.

Etappe 18: Von Irkutsk nach Ulan Ude (Teil 2) / From Irkutsk to Ulan Ude (part 2) (454+60 km)

Baikalsees-Panorama / Panorama of Lake Baikal

Heute sind wir in Asien angekommen. Ich habe in der Vergangenheit ab und zu etwas nicht ganz ernst gemeint hinterfragt, wieso Russland als europäisches Land gilt, weil ein Großteil der Landmasse ja in Asien liegt. Auf unserer Reise habe ich nun gelernt, dass sich Russland bis Irkutsk, also selbst im tiefsten Sibirien, immer noch sehr europäisch “anfühlt”: Die Bauwerke stehen in einer europäischen Architekturtradition, die Menschen sehen in der überwiegenden Mehrheit europäisch aus, viele orthodoxe Kirchen, selbst die Landschaft mit den Wäldern und sanften Hügeln ist sehr europäisch.

Überquert man aber das Mittelgebirge zwischen Irkutsk bzw. dem Baikalsee und Ulan Ude, ändert sich dies alles schlagartig. Vielleicht noch nicht so stark die Architektur, aber die Menschen, die Gotteshäuser und die Landschaft. Plötzlich sind es nicht mehr nur Kirchen, sondern auch buddhistische Tempel. Asiatisch aussehende Menschen prägen das Stadtbild. Wald und Wiesen werden zur Steppe.

Und das haben wir auch gleich genutzt. Da morgen dafür keine Zeit bleiben wird, nehmen wir einen kleinen Umweg inkauf und besuchen das Lamakloster Iwolginski Dazan – eine der größten und wichtigsten buddhistischen Tempelanlagen in Russland.  Wir haben so viele Gebetstrommeln bewegt, dass der morgige Grenzübertritt einfach problemlos laufen muss.

Aufgrund der langen Strecke und des Grenzübertritts zur Mongolei am nächsten Tag sind wir schon auf dem Zimmer, als endlich die Motorradfahrer eintreffen. Totalausfall eines Motorrads auf der Strecke, Wasserstandsmeldungen waren pessimistisch, aber sie haben es wieder einmal geschafft. Dabei halfen auch unglaubliche Zufälle: Auf einer der Voretappen hatte einer der Biker an einer Ampel wortlos einem russischen Biker eine Zigarette angeboten. Wie sich heraus stellte, war dieser der Präsident des lokalen Motorrads-Clubs am Pannenort und ihm war es nun natürlich eine Verpflichtung zu helfen. Und so wurden Relais wieder repariert(!), Schläuche freigekratzt etc., bis die Karre wieder lief.


Iwolginsky Dazan / Ivolginsky dazan

Today we finally arrived in Asia. In the past I sometimes asked the question why Russia is a European country, because the majority of the landmass lies definitely in Asia. On our journey I learned that it “feels” still European up to Irkutsk, located in the deepest Siberia. The buildings are European style, the people look European, a lot of orthodox churches, even the landscape with its forests and gentle hills looks very European.

But when you cross the low mountain range east of Lake Baikal towards Ulan Ude, everything changes rapidly. Maybe not the architecture, but the people, the places of worship and the landscape. Asian looking people are the clear majority. You suddenly see buddhistic temples. Instead of forrest and grassland you see steppe.

We took the opportunity to visit one of the biggest and most important buddhistic temples in Russia, the Ivolginsky dazan. In view of the next day we spinned as many prayer rolls as possible to ensure a border crossing without any problems.

Due to the long distance and the border on the next day we were already in our room when the bikers finally arrived. Total break down of one of the bikes, water-level reports were pessimistic, but they made it again. Of great help was an unbelievable coincident: On one of the prior stages one of the bikers spend a cigarette to an unknown biker while waiting at a traffic light. As it turned out this biker was the president of the Motorbike Club in the town were the bike broke down today. As you can image this guy was fully committed to give full support. They fixed in an hours-long session not working relays and revitalized rotten hoses until the ride was finally working again.

Der dritte Stock / The third floor

Man stelle sich vor: Man besteigt in seinem Hotel nichts ahnend den Fahrstuhl und will ins Erdgeschoss. Der Fahrstuhl hält im dritten OG und man schaut völlig perplex in einen Gang, der mit Gittern komplett abgesichert ist, sieht eine Sicherheisschleuse und bewaffnete Uniformierte, die das Ganze bewachen. Die Fahrstuhltür geht wieder zu und der Fahrstuhl fährt ins Erdgeschoss. Zunächst denkt man an eine Halluzination, aber beim zweiten Mal kann man es nicht mehr wegdiskutieren: Es gibt in unserem Irkutsker Hotel einen seeehr merkwürdigen dritten Stock.


Imagine: You enter the elevator and want to go to ground level. The elevator stops in third floor and you notice fully perplex that the floor is secured by a fence and can only be entered through a security zone with metal detector which is guarded by armed personnel. The door closes and the elevator brings you to ground level. In the first moment you think that you have hallucinations. But after seeing it the second time, you can not ignore it: Our Irkutsk hotel has a veeery strange third floor.

Ausflug nach Listwjanka / Trip to Listvianka village (130 km)

Steppe im/in Pribaikalskij Nationalpark

Heute waren wir kurz in Listwjanka, einem kleinen Dörfchen am Ausfluss der Angara aus dem Baikalsee. Vermutlich falscher Zeitpunkt (zu früh) und falsches Wetter (diesig), jedenfalls sprang der Funke nicht so richtig über. Die Räuchergrills für den Omul wurden gerade erst angefeuert, die Cafes hatten die Stühle noch hoch gestellt. Aufgrund der wenigen Sicht bot sich auch keine Schiffsfahrt oder die Nutzung der Seilbahn an.

Am Nachmittag dann noch ein kleiner Spaziergang auf eine der Inseln in der Angara, die im Irkutsker Stadtgebiet liegen und diverse Erholungsmöglichkeiten bieten – z.B. ein tschechisches Bierchen auf einer Sonnenterrasse.

Die Autos sind soweit wieder hergestellt: Der Pajero hat wieder eine funktionierende Klimaanlage, beim Mercedes G-Klasse hat sich aufgrund einer Selbstheilung eine Reparatur erübrigt (jedenfalls ist das der letzte Stand). Apropos Klimaanlage: In Deutschland hätte man die Klimaanlage ausgebaut und durch ein Austauschgerät ersetzt, in Russland kauft man nur ein neues Antriebsrad, dreht eine passende Abstandsscheibe und baut das dann alles wieder zusammen. Beides sind valide Ansätze, die viel über die jeweiligen Arbeitskosten aussagen.

Der Abend im neben dem dem Hotel liegenden Restaurant Monet war kulinarisch nicht herausragend, aber lecker und die angenehmen Temperaturen taten ihr Übriges, um den Abend sehr schön ausklingen zu lassen.


Kuhalarm / Cow alarm

Today we visited Listvianka, a small village located at the point where the Angara river leaves the lake Baikal. Unfortunately we picked the wrong time (to early) and the wrong weather (a lot of haze). The smokers for the omul were still in preparation and the cafes had their chairs still on the tables. Because of the weather we decided also against a boat tour and a round trip with the cable car.

In the afternoon we strolled in Irkutsk along the Angara river and had a Czech beer on a sunny terrace on one of the small islands offering various recreational activities.

The cars are repaired: A/C of the Pajero is working again and the Mercedes G-Wagen underwent a self-healing procedure and needs no repair (at least that is the latest update). Speaking of the A/C repair: In Germany you simply replace the whole A/C by a new or refurbished device. In Russia you buy a new impeller, lathe a matching spacer and put it all together again. Both are valid approaches telling a lot about the respective cost of labor.

Dinner at the nearby restaurant “Monet” was no culinary highlight, but yummy and the mild temperatures with low humidity made it a pleasant evening.

Der Dicke: Radkastenbox / The Fat One: Wheel house box

Staufach im linken hintern Radkasten / Storage box in the left rear wheel house

Der Defender ist von aussen ein groß wirkendes Auto, im Inneren sucht man aber schon ein wenig, wo der viele Platz sein soll. Das liegt daran, dass viel Platz verschwendet wird. So reichen die hinteren Radhäuser bis zum Ende des Fahrzeuges und lassen so viel Platz ungenutzt. Während dort rechts inzwischen der Durchlauftank verbaut ist, gibt es links ein Staufach, dass so ziemlich alle Pannen und Bergungsutensilien beinhaltet: Abschleppseil, Überbrückungskabel, Reifenreparatur-Kit inkl. Kompressor, Erste-Hilfe-Kasten, Warnlicht, Windensteuerung, Handschuhe. Nur das Warndreieck passte aufgrund der Länge nicht hinein. Die erste Version hatte einen ziemlich fadenscheinigen Verschlußmechanismus, der dazu führte, dass während der Fahrt die Tür aufging. Das ist jetzt korrigiert und ohne massive Gewalteinwirkung geht die Tür nicht mehr ungewollt auf.


Inhalt des Staufachs / Content of the storage box

The Defender looks spacious from the outside, but in the inside you might question were all the space has gone. Reason is that a lot of the space is wasted or remains unused. For example the rear wheel houses reach to the end of the car. While in the meantime one of the additional tanks occupy this room on the right side, on the left side a storage box offers plenty of space for most of the car-related gear: towing rope, jumper cable, tire repair kit including compressor, first-aid-kit, warning light, winch control, working gloves. Only the warning triangle did not fit. The first revision of the locking mechanism was crap. It happened that the door opened while driving. This is corrected and the door opens no longer inadvertently.